DEATHRONIC - Duality Chaos
Mehr über Deathronic
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 28.01.2013
- Ephemere
- Bloody Lust
- Kalila Wa Dimna
- Disharmonia Part I
- Disharmonia Part II
- Anno 1423
- Kalila Wa Dimna (No Vox Mix)
Belangloses Melodic-Death-Metal-Häppchen mit orchestralen Anleihen
Im Jahr 2010 beschloss der Pariser Amine Andalous, einziges Mitglied und Mastermind von DEATHRONIC, eben diese zu gründen, nahm einige Songs auf, flugs war ein Label in Form von "Mighty Music" gefunden und hier ist nun das Debüt "Duality Chaos", ein "Symphonic Black Death Metal"-Opus mit angeblich mannigfaltigen weiteren Einflüssen. Wobei, von Album, wie seitens des Labels beworben, kann eigentlich kaum die Rede sein, da die sieben Songs, von denen der letzte ein "no vox mix" (unschöner: Karaoke-Version) ist, es gerade mal auf 24 Minuten bringen. Zumal es noch ein Intro gibt, sowie ein Instrumental, welche dem Album und seinem nicht sonderlich innovativen Konzept – die Schlechtigkeit des Menschen und seine Zerrissenheit in Gut und Böse – wohl eine gewisse epische Breite verleihen sollen. Das gelingt nicht zuletzt auf Grund des schon mal an sich nur spärlich vorhandenen Materials jedoch leider nur bedingt.
Das eher belanglose Intro 'Ephemere', dargeboten von Klavier, Chor und später einigen Streichern, endet nach etwas mehr als einer Minute abrupt, um von 'Bloody Lust' abgelöst zu werden: Gefällig rockende Melodic-Death-Gitarren in gemäßigter Geschwindigkeit, wobei das Haupt-Riff etwas an zahme ARCH ENEMY erinnert, dazu etwas Synthi-Elektronik und ein Songaufbau wie aus dem Kinderbuch und schon ist das Stück fertig. Das sieht beim nächsten Song 'Kalila Wa Dimna' glücklicherweise schon etwas anders aus. Das Stück beginnt ruhig, mit orientalischem Flair und dezenten Streichern und erinnert nicht zuletzt auf Grund der Vocals und der prägnanten Leadgitarre durchaus an neuere SEPTIC FLESH, zu denen auch insofern eine Verbindung besteht, als das deren Seth das durchaus gelungene Coverartwork zu 'Duality Chaos' beigesteuert hat. Nur erreicht weder das Songwriting an sich, noch die Orchestration das Niveau der Hellenen. Jedoch: Das Stück gefällt in seinem Mischung aus modernen, symphonischen, groovigen und ruhigen Bestandteilen und weiß auch in der Version ohne Gesang am Ende des Albums zu überzeugen. Das folgende Instrumental 'Disharmonia Part I' fungiert als Intro zum folgenden 'Disharmonia Part II' und stellt sicherheitshalber schon mal das tonangebende, wie immer sehr melodische, Thema vor. Geboten wird weiterhin melodischer Death Metal mit sehr prägnanter, gedoppelter Leadgitarre im Thema, welche sich mit einer gallopierenden Strophe abwechselt. Im Schlussstück 'Anno 1423' spielen die bis jetzt eher im Hintergrund agierenden elektronischen Elemente eine größere Rolle. Andalous lässt hier nur sein klares Organ erklingen, und man wähnt sich schon auf der schwelle zu kitschigsten Gothic-Metal-Abgründen. Im Chorus kommen die altbewährten Streichersynths zum Einsatz und hin und wieder gibt es Verstärkung durch die Stromgitarren.
Letztendlich sind auf "Duality Chaos" vier Songs irgendwo zwischen Gothic und seichtem Melodic Death Metal zu finden. Weder ist dieses Machwerk besonders "symphonisch", noch im Black Metal verwurzelt, noch höre ich auch nur einen Ton "Doom" bzw. "Old School Heavy Metal", wie einem die Labelinfo weismachen will. Die gebotenen Melodien (von denen es auch wieder nicht allzu viele gibt, da ja alles zu genüge wiederholt wird) sind oftmals schön, auch gut instrumentiert, bleiben aber summa sumarum belanglos. Es passiert zu wenig, es gibt zu wenig Kontrast. Das Ganze wurde in Sachen Sound allerdings gut in Szene gesetzt, hierfür begab man sich ins Studio Fredman zu Frederick Nordström, was auch in dieser Hinsicht die musikalische Nähe zu Schweden erklärt. 'Kalila Wa Dimna' zeigt, welches Potenzial Herr Andalous hat. Würde er zehn solcher Stücke auf ein Album packen, fiele die Benotung um einige Punkte besser aus. An sich ist das Gebotene in Relation zum Anspruch und der Konkurrenz aber bei weitem zu wenig, um länger als einige Minuten das Interesse eines potentiellen Hörers zu wecken.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer