DEBAUCHERY - Rockers & War
Mehr über Debauchery
- Genre:
- Death Metal / Rock & Roll
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- AFM Records/Soulfood
- Release:
- 03.04.2009
- There Is Only War
- Primordial Annihilator
- Honour And Courage
- Savage Mortician
- Killing Ground
- Wolves Of The North
- 3 Riff Hit
- New Rock
- Hammer Of The Blood God
- Demon Lady
- Rocker
DEBAUCHERY verabschieden sich mit einem Geschenk an die Fans - leider aber mit wenig Inspiration für eine letzte Glanztat.
Schluss. Aus. (Vorläufig?) Vorbei. DEBAUCHERY ziehen sich mit ihrems sechsten offiziellen Release aus der Szene zurück, planen aber wenigstens einen Abschied mit Stil. Vor der Veröffentlichung von "Rockers & War" hat man in einem Internet-Poll dazu aufgegrufen, die favorisierte Ausrichtung der Fans zu benennen und dementsprechend einen Einfluss auf den Songwriting-Prozess für das letzte Werk auszuüben. Erwartungsgemäß waren die Lager hier ein wenig gespalten und haben die jüngste Entwicklung im DEBAUCHERY-Camp ausgiebig berücksichtigt. Album Numero sechs ist daher auch ein Kompromiss, der die heftige Frühphase ebenso stark berücksichtigt wie den rockigen Ausflug der letzten beiden Alben. Das Problem: Man hört der Scheibe auch an, dass ihr dieser Kompromiss zugrunde liegt - und Kompromisse sind im extremen Bereich eine schwierige Sache.
Dabei lehnt man sich zu Beginn sogar noch ein Stück weiter aus dem Fenster. Im Opener 'There Is Only War' werden sogar Keyboards einbezogen, was in Verbindung mit dem deftigen Riffgewitter schnell zu einer Melodic-Black-Metal-Abart avanciert. Aber auch in 'Wolves Of The North' sind derartige Elemente zu finden, die in Verbindung mit einigen sphärischen Intermezzi recht interessant, letzten Endes aber auch nicht ganz authentisch wirken. Gerade im Vergleich mit straighten Geschossen wie 'Primordial Annihilator' zeigt sich, dass DEBAUCHERY in der basischeren Variante um einiges schlagkräftiger sind.
Mit der Halbzeit wechselt die Band dann in den lockereren Teil über, der beinahe ausschließlich von AC/DC-Improvisationen bestimmt wird. Ähnlich wie auf dem SIX FEET UNDER-Tribute-Werk sammeln sich hier schnörkellose Riff-Rocker, die aber vom Innovationsgrad vergleichbar mit besagten Coversongs sind. Der Unterhaltungswert ist jedoch abgesehen vom '3 Riff Hit' vergleichsweise gering, da die Refrains nicht recht zünden und auch die dezenten Melodien abgegriffen und verbraucht klingen - und das war auf einem Album wie 'Back In Blood' noch gänzlich anders.
Vielleicht ist es daher auch richtig, die Band zu Grabe zu tragen, denn der kreative Input scheint zuletzt an seine Grenzen gestoßen zu sein. "Rockers & War" ist an sich ein nettes Album, das aber ebenso wenig wirklich weh tut, wie es im Bereich des Rock & Roll zu überzeugen vermag. Das Beste aus beiden Welten gab es bei DEBAUCHERY schon vor zwei Jahren; der Abschied ist dementsprechend doppelt tragisch, aber im Hinblick auf die letzten Ergüsse dieser Band ein sinnvoller Schritt.
Anspieltipps: Primordial Annihilator, Savage Mortician, 3 Riff Hit
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes