DECASIA - An Endless Feast For Hyenas
Mehr über Decasia
- Genre:
- Heavy Psych / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Heavy Psych Sounds
- Release:
- 05.04.2022
- Ilion
- Hrosshvelli's Ode
- Altostratus
- Cloud Sultan
- Override
- Skeleton Void
- Soft Was The Night
- Laniakea Falls
- Sunrise
- Hyenas At The Gates
Albumdebüt im Stil einer Jam-Session mit möglichen Nebenwirkungen.
"An Endless Feast For Hyenas" ist das Debütalbum der ursprünglich aus Nantes stammenden, jetzt aber in Paris beheimateten Band DECASIA. Zuvor hatte das Trio bereits zwei EPs veröffentlicht. In die zweite ("The Lord Is Gone") hatte ich bereits vor einiger Zeit hineingehört, mir war aber hauptsächlich noch in Erinnerung, dass das Cover (eine Unterwasserlandschaft) ziemlich cool war. Musikalisch bewegt man sich zwischen Heavy Psych und Stoner Rock, wobei aber aufnahmetechnisch nicht eine Spur über die andere geschichtet wurde, sondern man bevorzugt - im Gegensatz zu vielen anderen Bands der beiden Genres - einen extrem trockenen und ungeschliffenen, ja ungehobelten Sound. Insgesamt entsteht der Eindruck einer Jam-Session, was prinzipiell durchaus etwas Positives ist.
Wer bei Titeln wie 'Altostratus' (eine Schichtwolke) oder 'Cloud Sultan' an verträumte Klänge denkt, die sich zum Nachmittagstee eignen, sollte wissen, worauf er oder sie sich einlässt. Ich habe übrigens eine Weile gebraucht, um zu erkennen, dass die Texte nicht in der Kunstsprache Kobaïanisch der französischen Kult-Progger MAGMA abgefasst sind, sondern dass tatsächlich auf Englisch gesungen wird.
Musikalisch ist das Album nicht uninteressant. Für Heavy-Psych-Verhältnisse ist die Geschwindigkeit der Songs zum Teil ungewöhnlich, und gerade die Gitarre hat einiges zu bieten. Psychedelic Rock lebt aber auch von der Atmosphäre, und hierauf hat die Formation für meinen Geschmack zu selten ihr Augenmerk gerichtet. Bei Stücken mit weniger Grundhärte wie etwa 'Skeleton Void' kommt der Bass im Dialog mit der Gitarre erst richtig zur Geltung. Genre-Fans sollten sich diesen Song unbedingt merken. Gesanglich fehlt es "An Endless Feast For Hyenas" etwas an Ausdruck, was aber auch nicht ungewöhnlich ist für Heavy Psych. Die Produktion finde ich persönlich etwas schwierig. Auf die Dauer sind leichte Kopfschmerzen nicht auszuschließen; man sollte also im Zweifelsfall immer eine Aspirin oder ein vergleichbares pharmazeutisches Produkt zur Hand haben, wenn man das Album anhören möchte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens