DECIMATOR - 'Til The Enemies Are Gone
Mehr über Decimator
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 04.10.2024
- Burn The Truth
- The Rock
- Legion
- Phantoms
- Blackened Skies
- The Blade
- Decimator
- Killdozer
Viele Nebeneffekte verhindern hier Größeres.
Grundsätzlich darf man festhalten, dass die Herren von DECIMATOR keine schlechten Songwriter sind. Ihr recht traditioneller Mix aus klassischem Heavy Metal und einigen Thrash-Nuancen bringt Potenzial mit, das die Australier allerdings noch nicht zu verwerten imstande sind. Grund dafür ist die Vielzahl der Störgeräusche, die das Debüt der Truppe umgibt. So ist zum einen der Gesang nicht wirklich auf der Höhe und eine klare Schwäche im Sound der jungen Combo. Gerade wenn die melodischen Passagen gefragt sind, und davon gibt es auf "'Til The Enemires Are Gone" wirklich einige, ist die raue Stimme gerne mal überfordert und kann die gegebenen Steilvorlagen nicht nutzen. Ferner ist auch die Produktion nicht mit den heutigen Standards vergleichbar. Von einer Garagen-Geschichte zu reden, wäre vielleicht übertrieben, aber irgendwie fehlt den Nummern Saft und Kraft, und das mal wieder auf Kosten der Gitarren, die irgendwie nur Redezeit haben, wenn die sehr dominante Rhythmusfraktion mal zum Schweigen angehalten ist.
Letztlich muss man aber auch sagen, dass jenseits der Performance nicht alles im Lot ist. Einerseits möchte sich DECIMATOR gerne als Thrash-Metal-Gruppe präsentieren, andererseits fühlt man sich auch den einprägsamen Vorgaben der NWoBHM verpflichtet, interpretiert diese aber manchmal arg kitschig. Die schunkeligen Melodien in 'Legion' und 'Phantoms' beispielsweise mögen zwar erst einmal hängen bleiben, aber irgendwie wird das Material hier auch "entmetallisiert" und verlässt den eigentlichen Kurs, den die Australier einschlagen wollten.
Daher noch mal zurück zur Ausgangsthese. Ja, in Sachen Songwriting erkennt man Talente, nur bringen es die Musiker nicht entsprechend auf Konserve. Flottere Nummern wie 'The Blade' und 'Killdozer' sind hier das passende Beispiel, da sie ANNIHILATOR-affin ein bisschen Aggression mitbringen, aber irgendwie im steten Geschepper des Schlagzeugs völlig untergehen. Eine raue Produktion mag zwar das Underground-Feeling unterstreichen, hier erscheint sie dann jedoch als äußerst störend.
Von daher ist noch einiges zu tun bei DECIMATOR, jedoch ist hier ganz bestimmt nichts unmöglich. Vor dem nächsten Studiobesuch sollten vielleicht ein paar Gesangsstunden und eine Analyse der klanglichen Defizite des aktuellen Mixes vorgenommen werden, um sich hier gezielt zu verbessen. Dann relativieren sich vielleicht auch Aussagen, dass man die Platte während eines einzigen Nachmittags eingespielt hat...
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes