DEF LEPPARD - Adrenalize
Mehr über Def Leppard
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Universal/A Divisio
- Release:
- 31.03.1992
- Let´s Get Rocked
- Heaven Is
- Make Love Like A Man
- Tonight
- White Lightning
- Stand Up (Kick Love Into Motion)
- Personal Property
- Have You Ever Needed Someone So Bad
- I Wanna Touch U
- Tear It Down
DEF LEPPARD waren auf dem absoluten Hoch. Mit "Hysteria" setzten die Briten zu einem Höhenflug ungeahnten Ausmaßes an und niemand glaubte daran, dass sich dieser allzu schnell dem Ende neigen würde. Doch dann schlug nicht zum ersten Mal in der Geschichte der tauben Leoparden das Schicksal zu. Bereits nach dem Überflieger "Pyromania" hatte Drummer Rick Allen seinen linken Arm verloren, was die Karriere der Engländer zunächst zum Stocken brachte und die Vorbereitungen zu "Hysteria" extrem verzögerte. Dann wurde besagtes Album veröffentlicht und innerhalb der Rockwelt avancierte "Hysteria" schnell zum Maß aller Dinge. Eine Mammuttournee folgte und alle waren gespannt, was sich die Band für neue Heldentaten aus dem songwriterischen Ärmel schütteln würden. Dann verstarb leider viel zu früh Gitarrist Steve Clark und die Band stürzte in eine weitere tiefe Depression.
Als einer der Hauptsongwriter war Clark unersetzbar, genauso wie als Teil eines genialen Gitarrengespanns, das er gemeinsam mit Phil Collen bildete. Dennoch stammen einige der "Adrenalize"-Tracks mit aus seiner Feder und bilden so quasi sein Vermächtnis an die Rockwelt. Aus der Gitarristennot machte die Band eine Tugend. DEF LEPPARD wollten nicht auf Biegen und Brechen einen zweiten Gitarrero in der Band haben, der eventuell gar nicht passte und spielten den "Hysteria"-Nachfolger "Adrenalize" mit einzig Collen an der Klampfe ein. Herausgekommen ist ein weiteres DEF LEPPARD-Highlight, das aber anders als seine Vorgänger nicht ausschließlich mit Rockgranaten glänzt, sondern öfter mal düstere Klänge anschlägt. Man merkt dem Album die Stimmung an, in der sich die Band seinerzeit befunden haben muss. Den epischen Meisterwerken 'Tonight' und 'White Lightning' wie auch der melancholischen Rockballade 'Stand Up' kann man die Traurigkeit über den Verlust anhören.
"Adrenalize" ist technischer und in vielerlei Hinsicht auch massenkompatibler und poppiger, was vor allem durch die gradlinigere Ausrichtung und die kristallklaren Sounds bedingt ist. Mutt Lange verhalf den Leoparden wiederum zu einem Album voller musikalischer Highlights, bei dem er selbstredend auch als Co-Writer beteiligt war. Das Songmaterial ist meiner Meinung nach nicht schwächer als das der Überflieger "Pyromania" und "Hysteria". Lediglich die Zeit der Veröffentlichung war damals nicht die Richtige. Obwohl auch "Adrenalize" kein geringer Erfolg war, konnten die Briten nicht mehr an ihre Glanzzeiten anknüpfen. Dennoch muss man DEF LEPPARD mit "Adrenalize" einen großen, ja sogar ihren letzten großen Wurf attestieren. Phil Collen machte seinen Job als einziger Gitarrist prima und versuchte sogar, den Clark-Stil zu kopieren, um den Gesamtsound der Band nicht zu verwässern. Ein Experiment, das überaus gut gelang.
Auch "Adrenalize" ist DEF LEPPARD at its best, auch wenn die Scheibe im Schatten von "Pyromania" und "Hysteria" untergeht. Schade drum!
Anspieltipps: Heaven Is, Tonight, White Lightning, Stand Up, Tear It Down
- Redakteur:
- Alex Straka