DEF LEPPARD - Def Leppard
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2015
Mehr über Def Leppard
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ear Music / Edel
- Release:
- 30.10.2015
- Let's Go
- Dangerous
- Man Enough
- We Belong
- Invincible
- Sea Of Love
- Energized
- All Time High
- Battle Of My Own
- Broken'n Brokenhearted
- Forever Young
- Last Dance
- Wings Of An Angel
- Blind Faith
Das war früher gut, und das ist es noch immer!
Es ist mittlerweile schon wieder sieben Jahre her, dass sich die Leoparden von der Insel mit einem Studioalbum gemeldet haben und den Vorwurf, nur von den alten Lorbeeren zu leben, entkräftet haben. Nun unternehmen sie einen weiteren Versuch, der zumindest sehr ordentlich gelungen ist, auch wenn das Publikum ja eigentlich nur die alten Hits hören will. Dabei ist es schwierig für eine Band mit so einem Vermächtnis, den eigenen Ansprüchen und den Erwartungen der Fans gerecht zu werden. Denn: verändern dürfen die Jungs natürlich nichts, dummerweise hat sich aber die Zeit geändert.
Was also muss denn "Def Leppard" bieten? Den gleichen Radiorock, aber bitte nicht kopiert; Nicht immer das gleiche, aber bitte nicht zuviel verändern. Da kann eine Band eigentlich nicht gewinnen. Und unter diesem Aspekt zieht sich DEF LEPPARD mehr als beachtlich aus der Affäre und kann tatsächlich mit einigen echten Volltreffern aufwarten, die ich in Zukunft gerne im Set der Band sehen würde. Da ist allen voran 'Dangerous', das wirklich so typisch nach DEF LEPPARD klingt, dass es eigentlich ein instant classic Hit sein müsste. Auch die zuckersüßen Chöre des Openers 'Let's Go' sind für das Stadion prädestiniert und in eine ähnliche Kerbe schlagen die poppigen 'Invncible' und 'Sea Of Love'. Bemerkenswert sind außerdem 'All Time High', 'Forever Young' und 'Broke 'n' Brokenhearted', die gute Traditionsrocker sind.
Doch das Album enthält immerhin vierzehn Lieder, und glücklicherweise traut sich die Band auch mal, etwas abseitig zu wildern. Von diesen ist das akustische 'Battle Of My Own', einer der prächtigsten Songs auf "Def Leppard", erwähnenswert. Auch die intensiven Gitarren auf 'Energized' machen eine gute Figur. Weniger Begeisterung löst die durchschnittliche Ballade 'Last Dance' aus und in 'Man Enough', eigentlich ein wirklich gutes Lied, lösen die Discorhythmen bei mir Irritation aus. Wobei: Es ist wirklich ein tolles Lied, nur bekommt man beim Hören sofort eine O.J. Simpson-Gedächtnisfrisur und trägt einen weißen, paillettenbesetzten Travolta-Einteiler.
Echte Ausfälle gibt es keine auf "Def Leppard". Am ehesten noch das langweilige 'We Belong' und der Rausschmeißer 'Blind Faith', der zwar eine schöne Gesangsmelodie hat, aber sonst zu nichtssagend vor sich hin flötet und einfach zuviel Zuckerguss verwendet. Natürlich bedeuten die Lieder der großen alten Briten keine Rundumerneuerung des Rockbusiness, aber ich muss der Band attestieren, dass sie sich beachtlicht aus der Affäre zieht und ein besseres Album abgeliefert hat, als ich für möglich gehalten hätte. Wäre "Def Leppard" vor 30 Jahren erschienen, würden wir heute von den großen vier Alben der Frühphase der Band reden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger