DEF LEPPARD - Hysteria
Mehr über Def Leppard
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Universal/Mercury
- Release:
- 04.08.1987
- Woman
- Rocket
- Animal
- Love Bites
- Pour Some Sugar On Me
- Armageddon It
- Gods Of War
- Don´t Shoot Shotgun
- Run Riot
- Hysteria
- Exitable
- Love And Affection
Wer diese Scheibe nicht kennt, sollte schleunigst seinen metallischen Background auffrischen und seinen Arsch zum nächsten Plattendealer packen. Ob man "Hysteria" mag oder auch nicht: Sicher ist, dass DEF LEPPARDs Masterpeace eine der wichtigsten Rockveröffentlichungen der gesamten Achtziger war. Was hatten die Leoparden alles an Tiefschlägen hinzunehmen? Erst dieser bahnbrechende Erfolg mit "Pyromania" und der dazugehörigen Tour, die gehypt wurde wie selten eine zuvor und dann der tragische Autounfall, bei dem Drummer Rick Allen seinen linken Arm verlor. Jahre der Depression und des Aufbaus bis hin zur psychischen Stabilität waren nötig, um Allen das Spukgespenst auszureden, er müsse seinen Platz auf dem Drumhocker einem nicht gehandicapten Schlagwerker überlassen.
DEF LEPPARD entschieden sich im Kollektiv anders und schufen für ihren Drummer eine Konstellation, der einen völlig eigenständigen Sound mit sich brachte. Den fehlenden Arm und die dadurch vakante Snarekomponente kompensierte Allen auf einem für ihn entworfenen E-Drum mit dem linken Bein und erzeugte mit dem synthetischen Klang der Pads den bis heute definitiven DEF LEPPARD-Sound. Lange hat es damals gedauert, bis sich die Leoparden zur neuen Scheibe durchringen konnten. Umso platter waren selbst sie über deren Erfolg. "Hysteria" schlug ein wie eine Bombe und hinterließ auf der ganzen Welt eine unbeschreibliche Wirkung. Singleauskopplungen ohne Ende und die erste Tour, auf der eine extra entworfene Bühne mitgeführt wurde, die jeweils in der Hallenmitte fixiert war, sind nur einige zu nennende Fakten.
Ganz nebenbei ist jeder Track auf "Hysteria" ein potenzieller Hit und nicht mehr aus der Rockhistorie wegzudenken. Die poplastigen und dennoch rifforientierten 'Woman' und 'Animal' zum Beispiel rotierten seinerzeit auf den Musikkanälen in einer Endlosschleife. Aber auch die Hymnen 'Run Riot' und das unglaublich intensive 'Hysteria' hoben und heben immer noch die Qualität des Albums in die Top Ten der besten Rockscheiben aller Zeiten. Die "Hysteria"-Tour sollte als eine der größten Big-Budget-Gastspielreisen der letzten dreißig Jahre in die Geschichte eingehen und war nicht nur kostspielig, sondern auch extrem erfolgreich und schrieb trotz hohem finanziellem Aufwand unterm Strich ultrafette schwarze Zahlen.
DEF LEPPARD und ihr Mentor und Produzent Mutt Lange haben 1987 alles richtig gemacht. Aber auch schon auf dem Weg dorthin beschritten sie die richtigen Pfade. Sie hielten an Allen fest, was ihnen unbedingte Loyalität und haufenweise neue Fans einbrachte. Kalkuliert war der Erfolg jedoch nicht. Wenn ich mich recht entsinne, war Sänger Elliott im Vorfeld der Veröffentlichung etwas mulmig zu Mute, da er das Potenzial von "Hysteria" überhaupt nicht einschätzen konnte. Vor allem auch, weil die Band stolze drei Jahre komplett von der Bildfläche verschwunden war. Er muss sich großartig gefühlt haben, als es aus allen Himmelsrichtungen Platin regnete.
Anspieltipps: Woman, Animal, Love Bites, Gods Of War, Run Riot, Hysteria
- Redakteur:
- Alex Straka