DEFECTO - Excluded
Mehr über Defecto
- Genre:
- Progressive Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Elevation Denmark
- Release:
- 19.03.2016
- Excluded
- When Daylight Dies
- You Had It Coming
- Drifting Into Blackness
- The Final Transition
- Rage
- Desperate Addict
- Don't Loose Yourself
- Into Oblivion
- Sovereign
- The Sands Of Time
Grandioses Debüt der Newcomer aus Kopenhagen.
Jeder Anhänger der großen Metal-Klassiker der Achtziger wird mit dem Namen Flemming Rasmussen etwas anfangen können, immerhin machte der dänische Produzent METALLICA erst zu den Stars, die sie heute sind, und saß bei den Meilensteinen "Ride The Lightning", "... And Justice For All" und natürlich "Master Of Puppets" hinter den Reglern. Wenn ein so renommierter Soundtechniker dann seinen Landleuten DEFECTO ein enormes Potential bescheinigt und sich auch noch selbst bei der Produktion des Debüts "Excluded" einbringt, dann will das schon etwas heißen. In Dänemark hat sich das Quartett bereits mit seiner ersten EP "Defecto" einen Namen gemacht und konnte sogar bei den Underground Music Awards in Kopenhagen im gleichen Jahr den Preis für "Best Metal Act 2012" mit nach Hause nehmen. Bleibt die Frage, ob die Dänen auf ihrem Debüt diese Vorschusslorbeeren auch rechtfertigen können.
Der Opener und Titelsong 'Excluded' macht mit seinen fetten Gitarren und einem grandiosen Refrain auf jeden Fall schon einmal Lust auf mehr. Musikalisch erinnert der Track dabei sehr auffällig an die amerikanischer Prog-Metaller SYMPHONY X, was sich insbesondere in den verwendeten Orchester-Samples und bei den Gitarren-Riffs bemerkbar macht, die so auch aus der Feder von Michael Romeo stammen könnten. Wer nun allerdings mit einer simplen Kopie der Genre-Kollegen rechnet, den sollte bereits das folgende 'When Daylight Dies' beruhigen, denn neben den offensichtlichen SYMPHONY X-Zitaten bedient sich das Quartett hier insbesondere beim Refrain recht freizügig beim europäischen Power Metal, nur um in der ausgedehnten Solo-Sektion den Schwenk zu einer DREAM THEATER-Hommage zu vollziehen.
Auch in der Folge bleibt der Silberling ein bunter Strauß aus den verschiendensten Musikstilen, wobei der Fokus immer im melodischen und vor allem progressiv angehauchten Power Metal bleibt. So gibt es dann im starken 'Drifiting Into Blackness' einen Abstecher in Death-Metal-Gefilde inklusive Growls zu bestaunen, während im getragenen Mittelteil von 'Into Oblivion' auch die Prog-Legende PINK FLOYD grüßen lassen. Abgerundet wird das Ganze durch den herausragenden Gesang von Frontmann Nicklas Sonne, der sich stimmlich irgendwo zwischen Russell Allen und James Hetfield einsortieren lässt. Aber auch wenn hier und da recht offensichtlich ist, wer die Vorbilder des Quartetts sind und woher es seine Inspiration nimmt, schaffen es die Dänen trotzdem immer, ihren Songs ein ganz eigen Note zu verleihen. Nimmt man schlussendlich noch das herausragende Songwriting und die absolut geniale technische Vorstellung der einzelnen Musiker hinzu, dann kommt man nicht umhin feszustellen, dass die Jungs den im Vorfeld verteilten Lobeshymnen voll und ganz gerecht werden.
So zeigt sich dann insgesamt, dass Flemming Rasmussen in den knapp 22 Jahren seit "Ride The Lighning" seinen guten Riecher für talentierte Newcomer nicht verloren hat. "Excluded" ist für mich jedenfalls schon jetzt ein Highlight des ersten Quartals 2016 und katapultiert DEFECTO in die Pole-Position beim Rennen um den Platz als Newcomer des Jahres. Wer sich im melodischen Metal zuhause fühlt, aber trotzdem nicht auf eine gute Portion Härte und Progressivität verzichten möchte, der muss hier definitv ein Ohr riskieren. Einfach stark!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs