DEFIGUREMENT - Endbryo
Mehr über Defigurement
- Genre:
- Death Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nefarious Industries
- Release:
- 17.10.2025
- Shogun Of Sorrow
- Burnt By The Truth
- Impure Vessel
- Open Veins, Visceral Tapestry
- Wounded Landscape
- Alteregomaniac
- Humanity In Autumn
- Her Knowing Collapse
- Eternal Dusk (Interlude)
- Godtopsy
- We Are The Worst
- Love Is Atrophy
- Left In A Cold Rain (Interlude)
- The Clot Thickens
- Neverlasting Life
- Endbryo
Ein Album mit zwei Gesichtern und ordentlichem Geknüppel.
Manchmal kann man es dem verwöhnten Hörer nicht recht machen. Gibt es heutzutage oftmals ein gewisses Wehklagen ob der schmalen Spieldauer mancher Full-Length-Produktion, beziehungsweise hört man hin und wieder eine Unzufriedenheit darüber, dass das Langspielformat für viele Bands nur noch selten in Frage kommt, würde man sich bei manchem Grindcore-Act wünschen, die Stoppuhr würde ein bisschen früher ein Signal geben, damit die Intensität des Outputs auch erhalten bleibt - verrückte Metal-Welt!
Die Herren von DISFIGUREMENT sollten indes eigentlich wissen, wie man die Spannung am Siedepunkt hält und einen neuen Release nicht so heftig vollstopft, dass nach hinten heraus die Puste ausgeht, schließlich haben alle vier Musiker schon in unzähligen anderen Extrem-Metal-Combos ihr Tagwerk verrichtet und sind dementsprechend auch gehörig erfahren. Auf dem Debüt ihrer neuen Band finden sie allerdings leider nicht den entscheidenden Punkt, an dem man vielleicht auch rapide den Schlussstrich setzen sollte, zumal "Endbryo" im letzten Drittel auch noch etwas experimenteller klingt als in den teils rasanten Abfahrten zum Auftakt. Das führt am Ende dazu, dass man sich erst mächtig den Arsch hat aufreißen lassen und beim ersten Luftschnappen dann plötzlich noch mal immens gefordert wird. Diese Kombination ist leider nicht die bestmögliche, das wird die Band mit etwas Abstand vielleicht auch eingestehen.
Man muss jedoch dazu sagen, dass DISFIGUREMENT auch keine reine Grind-Kapelle ist. Zwar wird oftmals in höchster Gewschwindigkeit gekeult und gebrettert, doch der Kern bleibt selbst in brutal flotten Abfahrten wie 'Burnt By The Truth' und 'Open Veins, Visceral Tapestry' technisch beschlagener Death Metal, der zum Ende hin noch etwas deutlicher in den Mittelpunkt rückt. Doch die Messe scheint eigentlich schon gelesen, wenn die ersten Interludien den Schlussspurt ankündigen. Der Nacken ist malträtiert, die Matte ordentlich verknotet, und die Schweißdrüsen sind einmal vollständig geleert. Da fällt es dann einfach schwer, Stücke wie 'We Are The Worst' und 'Love Is Atrophy' zu schlucken, in denen der inhaltliche Anspruch ein ganz anderer ist.
Bevor wir uns falsch verstehen: "Endbryo" ist in allen Phasen ein überdurchschnittliches Todesblei-Album, ein Schlachtfest vor dem Herren, aber eben auch eine Platte mit zwei Gesichtern, die in der gegebenen Abfolge nicht Freundschaft schließen wollen. Zwei EPs mit unterschiedlichem Charakter wären womöglich die bessere Wahl gewesen, doch das ist vermutlich Jammern auf hohem Niveau. Dennoch: So ganz begeistert ist man auf der Zielgeraden nicht mehr, weil der Knüppel in anderem Takt geschwungen wird als in den intensiven Mosh-Attacken des ersten Albumdrittels.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes


