DELFINIA - Deep Elevation
Mehr über Delfinia
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Deep Elevation
- Loneliness
- The Fate
- The World Of Dream
- I'm Here
- Do You Remember
- Heaven
- The Brightest Days
- Call Of The Wind
- Eyes Are Calling
- Autumn Dream
Schöne Eigenproduktion aus der Ukraine.
Es sollte auf der Hand liegen, dass eine Band namens DELFINIA, die sich dieses Artwork (vom Brasilianer Jean Michel, der zuletzt auch METAL CHURCHs "Damned If You Do" verzieren durfte) für ihr Debüt "Deep Elevation" ausgesucht hat, ihren Metal hochmelodisch in die Mikrofone spielt. Dabei orientiert sich das Duo aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew recht deutlich an der europäischen Spielart. Daria (Keyboards) und Konstantin (alles andere) Naumenko mögen ganz offensichtlich STRATOVARIUS und MASTERPLAN. Das kommt mir sehr entgegen, sind dies doch wirklich starke Vorbilder.
Noch mehr entgegen kommt mir, dass die beiden Ukrainer in der Lage sind, wirklich gute Songs zu schreiben. Da hätte es die lange Gästeliste mit unter anderem Roland Grapow (MASTERPLAN), Olaf Thorsen (LABYRINTH) und Aldo Lonobile (SECRET SPHERE) eigentlich gar nicht gebraucht. Die Musik spricht im Grunde für sich, auch weil sie toll produziert auf die Scheibe gebannt wurde. Für ein eigenproduziertes Debüt (Konstantin hat auch alles selbst aufgenommen, gemixt und gemastert) hat "Deep Elevation" ein extrem hohes Niveau.
Dabei liefen die 51 Minuten dieses Erstlings während der ersten beiden Durchgänge noch ziemlich an mir vorbei. Ich erwartete Stangenware und fühlte mich beim Erstkontakt ziemlich bestätigt. Doch nach und nach offenbarte sich ein wirklich rundes Album. Ohne viel Gehabe und pompöses Symphonieren (gut, 'Call Of The Wind' ufert als Achtminüter etwas aus), kommt das Duo recht schnell auf den jeweiligen Punkt und legt das Augenmerk lieber auf feine Melodien und eine professionelle Abwicklung der eigenen Ideen. Konstantin ist ein toller Sänger, dessen hohes und trotzdem kräftiges Organ bestens zur durchdachten Herangehensweise passt.
Hinten raus geht DELFINIA auf dem Debüt zwar etwas die Luft aus (vor allem die abschließende Duett-Ballade klingt dann doch ziemlich nach Stangenware) und die Stücke sind nicht mehr ganz so packend, doch was auf dem ersten Doppeldrittel von "Deep Elevation" geboten wird, macht eine Menge Freude. 'Loneliness' ist ein grandioser Ohrwurm, flott, fein orchestriert und mit einer großen Portion Power. 'Do You Remember' schlägt in eine ähnliche Kerbe und würde auch auf einem aktuellen STRATOVARIUS-Album eine gute Figur machen. 'The Fate' klingt dagegen nach älterem SONATA ARCTICA-Schaffen und sorgt so für noch einige Pluspunkte mehr.
So ist "Deep Elevation" insgesamt ein empfehlenswertes Album für die Fanschar in der Schnittmenge aus STRATOVARIUS, MASTERPLAN und auch VANISHING POINT. Zu ordern ist das DELFINIA-Debüt momentan wohl nur in der Ukraine für nicht unbedingt wenig Geld (hier geht's zum Bandshop). Also schlagt zu, wenn es auch mal günstig über den Weg laufen sollte!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring