DEMIANS - Building An Empire
Mehr über Demians
- Genre:
- Progressive Rock/Artrock
- Label:
- InsideOut/SPV
- Release:
- 16.05.2008
- The Perfect Symmetry
- Shine
- Sapphire
- Naive
- Unspoken
- Temple
- Empire
- Sand
Frankreich tritt im Rock, zumal im englischsprachigen, eher selten in Erscheinung. Neuester Vertreter dieser raren Spezies ist DEMIANS, die Ein-Mann-Band von Nicolas Chapel, der für sein Debütalbum "Building An Empire" jeden Ton selbst geschrieben, gespielt und gesungen hat. Ob er seine Liveband als feste Besetzung auch für künftige Studioaktivitäten sieht, geht aus der Promo-Information nicht klar hervor.
"Building An Empire" ist ein introvertiertes Album, das in progressiven Gefilden zwischen Rock und gemäßigter Elektronik pendelt. Akustische Gitarren, Keyboards und Streicherklänge prägen den Charakter der Scheibe. Auch wenn sich gelegentlich eine verzerrte E-Gitarre vernehmen lässt, webt sie bald an den hypnotischen Rhythmusmustern mit. Wer im Prog-Sektor nur auf Progressive Metal steht, wird mit "Building An Empire" sicher nicht satt. Die ruhige Stimme singt emotionsarm, aber das soll keine Kritik sein, denn sie passt haargenau ins musikalische Konzept.
Eingerahmt von den Long-Tracks 'The Perfect Symmetry' und 'Sand' befinden sich mehrere kürzere Stücke zwischen drei und sieben Minuten, von denen sich jedes auf seine Weise in den charakteristischen Gesamtsound einfügt. Auch wenn 'Naive' ziemlich eingängig ist und 'Unspoken' als Ballade aus der Feder von Neal Morse durchgehen könnte, folgt jedes Stück dem typischen Klangbild und dem Konzept, das sich auf die Melodien und stärker noch auf die Stimmungen, die es hervorruft, konzentriert. Insofern sind Soli und Frickelpartien hier genauso Mangelware wie jede dramaturgische Überraschung.
Monsieur Chapel alias DEMIANS hat mit "Building An Empire" ein homogenes Debüt mit hohem Wiedererkennungswert abgeliefert. Als Vergleich kann man (auch wenn Vergleiche in der Musik immer hinken) songorientiertere CHROMA KEY, IQ, "A Pleasant Shade Of Gray" von FATES WARNING oder die Scheibe anführen, die Joey Vera Anfang dieses Jahres als A CHINESE FIREDRILL gemacht hat - und nicht zuletzt PORCUPINE TREE, deren Steven Wilson DEMIANS lobend jedem empfiehlt, "der die Kunst einer epischen und ambitionierten Rockmusik des 21. Jahrhunderts zu schätzen weiß." Der Empfehlung kann ich mich anschließen, wobei ich hoffe, dass das 21. Jahrhundert ansonsten nicht so gitarrenarm sein wird.
Als Anspieltipp eignet sich der lange Eröffner 'The Perfect Symmetry', der gleich einen guten Eindruck des gesamten Albums vermittelt.
- Redakteur:
- Stefan Kayser