DEMON - Unbroken
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2012
Mehr über Demon
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Plastic Head (Soulfood)
- Release:
- 12.10.2012
- Prey (Intro)
- Prey
- Shine A Light
- Unbroken
- Wings Of Steel
- Fill Your Head With Rock
- Take Me To Your Leader
- Private Lives
- We Can Make It
- What About The Night
- I Still Believe
Dave Hill und seine Dämonen schlagen wieder zu!
Das erste DEMON-Album seit "Better The Devil You Know" aus dem Jahr 2005. Da darf der geneigte Fan schon mal ein bisschen freudig erregt sein. Immerhin handelt es sich bei den sympathischen Briten um eine absolute Legende, die seit 1980 fast durch die Bank weg zumindest gutes, meist aber sogar sehr gutes oder tolles Material herausgebracht hat. Und das lag nicht nur an der unverkennbaren Stimme des einzigen Originalmitglieds Dave Hill. Dieses Organ erkenne ich aus Tausenden heraus und allein aufgrund seiner fesselnden Stimme wird es auch keine wirklich schlechte Note für ein DEMON-Album geben. So viel schon mal im Vorfeld zu meiner leicht rosarot gefärbten Sichtweise von "Unbroken".
Es gab ein paar Umbesetzungen seit damals, aber immerhin sind die Hauptkomponisten noch mit an Bord. Und das sind im Falle der Dämonen neben dem Sänger, erstaunlicherweise Drummer Neil Ogden und Keyboarder Paul Farrington. Wer daraus jetzt abzuleiten versucht, dass "Unbroken" extrem seicht oder pomp-rockig ausfallen würde, sieht sich allerdings in die Irre geführt. Und wer genau aufgepasst hat, wird sich erinnern, dass gerade Ogden bereits auf dem letzen Album sehr viel zum Material beigesteuert hat. Auf jeden Fall belegt auch dieses ungewöhnliche Komponisten-Team den außergewöhnlichen Status der Band.
Kommen wir zu "Unbroken". Anno 2012 klingen die Dämonen wieder gradliniger als noch im letzten Jahrzehnt und erinnern in den besten Momenten an "Blowout" oder "Breakout". Sprich: Die ganz großen Epik-Momente, wie 'Remembrance Day','Eastern Sunset' oder 'Time Has Come' sucht man ebenso vergeblich, wie düster mystische Dämonensongs der Marke 'What Do You Think About Hell' oder 'Baroness Of Darkness'. Vielmehr konzentrieren sich die Herrschaften um den offensichtlich nicht älter werdenden Frontmann auf kraftvoll-mitreißende Rocksongs, die schnell ins Blut gehen und in einer Livesituation ganz bestimmt für heisere Kehlen sorgen werden. Dabei wirft man textlich fröhlich mit Klischees um sich, ohne dabei peinlich zu klingen. Hört man eine Nummer wie 'Fill Your Head With Rock' dann spürt man einfach, dass das eine Herzensangelegenheit für die Band ist, die einfach nur noch eines haben will: Spaß an ihrer Musik. Und genau das hort man "Unbroken" zu jeder Sekunde an. Sicherlich mit einigem Augenzwinkern werden Querverweise auf frühere Alben eingeflochten – achtet mal auf den Text bezüglich des "circle of life" im Titelsong – und trotz der vermeintlichen Einfachheit der Songs macht das Alben unheimlich viel Freude. Oder ist es gar aufgrund dieser Einfachheit? Wer weiß.
Einzelne Songs herauszuheben fällt schwer, da "Unbroken" eine äußerst homogene Angelegenheit ist. Ein Album, wie aus einem Guss, das man an einem sonnigen Herbsttag auflegt, in die bunt werdende Natur schaut und gute Laune bekommt. Selbst die nachdenklicheren Momente auf dem Rundling, wie das abschließende 'Still Believe', in welchem die Band noch einmal ganz deutlich betont, woran sie glaubt - "I still believe that rock will rule the world." – regen eher zum Mitsingen, denn zum Grübeln an.
Wenn man sich von dem Wunschgedanken an ein zweites "Taking The World By Storm"-Wunderwerkes trennt und einfach nur diese charismatische Stimme genießen möchte, dann ist man mit "Unbroken" bestens versorgt. Feines Teil.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 10 / 2012
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae