DEMONIC DEATH JUDGE - Seaweed
Mehr über Demonic Death Judge
- Genre:
- Sludge / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Suicide Records
- Release:
- 13.01.2017
- Taxbear
- Heavy Chase
- Seaweed
- Cavity
- Backwoods
- Pure Cold
- Saturnday
- Peninkulma
Zwischen Riffs und melancholischer Psychedelica!
Eigentlich schaut beim dritten Release der finnischen Sludge-Anbeter von DEMONIC DEATH JUDGE alles nach einer fest etablieirten Rezeptur aus: Die Band pumpt einige monströse Grooves aus dem Hinterhalt, fährt einen Teppich eindringlicher Melodien über die dicke Masse und sorgt mit feinsten Growls und Slow-Motion-Tempo für das nötige Level an Intensität. Doch auch wenn hier und dort einige Schemata zum wiederholten Male verwendet werden: Die Band hat einiges zu sagen, und das spricht sie auf "Seaweed" auch aus.
Nachdem man sich mit einprägsamen Heavy-Rockern wie 'Heavy Chase' und 'Cavity' den nötigen Freiraum erspielt und genügend Zugangspunkte für die neue Scheibe geschaffen hat, geht es in der experimentelleren zweiten Hälfte erst so richtig ans Eingemachte. Die Dynamik ist von der ersten Sekunde an unvergleich stark ausgeprägt, doch die wahren Goldschätze verbergen sich erst in Nummern wie 'Pure Cold' und 'Saturnday', bei denen auch mal ein episches Solo und einige ausgefallene Psychedelic-Noten Einzug halten. Die Band beginnt spätestens hier, die Grenzen des eigenen Sounds zu versetzen, liebäugelt immer wieder mit progressiven Strukturen, besteht aber weiterhin auf die eindringliche Tiefenwirkung der doomigen Gitarren, die dank des melodischen Unterbaus auch auf Anhieb zünden - eine Seltenheit auf diesem Gebiet.
Insofern ist jeder kritische Unterton in Sachen Eigenständigkeit auch schnell wieder ausgeräumt, denn die vermeintliche, weiter oben angesprochene Rezeptur besteht letztendlich darin, ein Fluss heftiger Rocksounds in Bewegung zu bringen und anschließend souverän auf der obersten Welle zu reiten, ganz gleich welche Ideen dabei in den Kopf schießen. "Seaweed" lebt von vielen kleinen Faktoren - Authentizität, ein wunderbares Feeling und die stets zunehmende Unberechenbarkeit beim Songwriting sind die wichtigsten!
Anspieltipps: Pure Cold, Saturnday, Peninkulma
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes