DENIAL OF GOD - The Hallow Mass
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2019
Mehr über Denial Of God
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 25.10.2019
- Hallowmas
- Undead Hunger
- The Shapeless Mass
- The Lake In The Woods
- Hour Of The Worm
- A Thousand Funerals
- The Transylvanian Dream
Ein sinistres Vergnügen.
Bands, die seit siebenundzwanzig Jahren aktiv sind, haben entweder eine bestimmte Größe erreicht oder sind aufgrund ihrer speziellen Nische nach wie vor im Underground verwurzelt. DENIAL OF GOD gehört zweifellos zur zweiten Gruppen. Die Dänen haben ihr erstes Demo 1992 veröffentlicht und es seitdem auf eine beträchtliche Zahl an EPs gebracht. "The Hallow Mass" ist allerdings erst das dritte Album, welches nun im Anschluss an die "The Shapeless Mass"-EP ans Mondlicht gelangt.
Dabei können sich Fans von DENIAL OF GOD seit Jahren auf die konsequente und eigenständige Ausrichtung verlassen, die auch "The Hallow Mass" auszeichnet. Die Band lässt so viel klassischen Heavy Metal in ihren Sound wie sonst kaum jemand im Black-Metal-Umfeld. Die Rezeptur aus garstigem Geprügel und KING DIAMOND-Anleihen ist einfach stimmig und macht das Horror-Image zum ästhetischen Angelpunkt. Beim Songwriting gelingt den Dänen dieser vermeintliche Spagat ausnahmslos mit Leichtigkeit. Im überlangen Opener 'The Hallowmas' werden feine Riffs aus beiden Lagern in den dunkeln Schmelztigel geworfen, aus dem auch "Death And The Beyond" schon geformt wurde. Außerdem macht die Mischung dieser Zutaten so manchen Ohrwurm-Moment möglich, was es im Black Metal in der Form ja nicht all zu häufig gibt. Da auch der Gesang gut verständlich daherkommt, bieten die Texte eine weitere Anschlussmöglichkeit, die einem sonst nur bei Lektüre des Booklets möglich ist.
Der bockstarke Anfang des Albums ist zum Glück keine Eintagsfliege in Sachen Qualität und Eigenständigkeit. Auch 'Undead Hunger', 'The Transylvanian Dream' oder 'The Lake In The Woods' (übrigens alle jenseits der zehn-Minuten-Marke) spielen auf ihre Art die Stärken gekonnt aus. Tatsächlich hat das Album trotz seiner langen Nummern keine nennenswerten Längen, die den Hörgenuss irgendwie schmälern würden. Das schon von der oben genannten "The Shapeless Mass"-EP bekannte 'The Shapeless Mass' ist zwar kein Highlight, passt aber gut in den Fluss der Platte und ist alles andere als ein schlechter Song.
Insgesamt ist "The Hallow Mass" ein richtig gutes Album geworden, mit dem DENIAL OF GOD eigentlich eine größere Zielgruppe ansprechen dürfte, als es bisher gelungen ist. Die Bestleistung der Band (der Vorgänger "Death And The Beyond") wird hier nicht ganz erreicht, das Niveau bleibt aber verdammt hoch!
Anspieltipp: The Hallowmas
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher