DENINZON, JOE & STRATOSPHEERIUS - Impostor!
Mehr über Deninzon, Joe & Stratospheerius
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7D Media / Just For Kicks
- Release:
- 17.01.2025
- Voodoo Vortex (Part II)
- Outrage Olympics
- Impostor!
- Cognitive Dissonance
- Storm Surge
- Frame By Frame
- Voodoo Vortex (Part I)
- Tripping The Merry-Go-Round
- Chasing The Dragon
Viele Köche - doch wie schmeckt der Brei?
Die Anzahl der Gäste, die KANSAS-Violinist und -Gitarrist Joe Deninzon auf seinem inzwischen bereits sechsten Solo-Release begrüßen darf, ist schon bemerkenswert. Zusätzlich zu den hochrangigen Akteuren seiner angestammten Band, der neben Bill Hubauer aus der NEAL MORSE BAND auch Schlagwerker Jason Gianni (TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA) angehört, hat der klassisch ausgebildete Musiker unter anderem Michael Sadler (SAGA), Randy McStine (PORCUPINE TREE) und Chloe Lowery (ebenfalls TSO) für einen Beitrag auf "Impostor!" begeistern können. Der musikalische Ertrag steht stellenweise jedoch nicht im Verhältnis zum unvermeidlichen Namedropping, mit dem Deninzon, respektive sein Projekt STRATOPHEERIUS, hier Werbung für die neuen Songs machen. Denn so beachtlich die handwerklichen Leistungen, insbesondere im Bereich der Keyboards, auf "Impostor!" auch sein mögen, so wenig Seele haben die meisten Tracks der neuen Scheibe. Das entwickelt sich mehr und mehr zu einem Problem, das die neue Veröffentlichung auch nicht mehr abstreifen kan.
Umgarnt von den beiden wirklich ordentlichen Instrumentals 'Voodoo Vortex' in umgekehrter Reihenfolge sind es vor allem Nummern wie 'Outrage Olympics' und 'Cognitive Dissonance', die irgendwie nicht in den sphärischen Fluss geraten wollen, den Deninzon für dieses Album vorgesehen hat. Im ständigen Zwiespalt, die Progmaschinerie mit wilden Instrumentalorgien anzuwerfen und parallel reichlich Emotionales anzubieten, geht STRATOSPHEERIUS hier einen unglücklichen Kompromiss ein, der zwar zu keiner Zeit die musikalischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker in Frage stellt, wohl aber das Songwriting als solches. Was nämlich hier spontan und befreit klingen soll, macht einen eher erzwungenen und verkrampften Eindruck, so dass vor allem die Melodiebögen nicht wirklich Schwung aufnehmen.
An anderer Stelle ist der KANSAS-Gitarrist durchaus in der Lage, genau diese Hürde souverän zu nehmen. Das lebendige Titelstück ist auf jeden Fall als Anspielempfehlung geeignet, auch das abwechslungsreiche 'Storm Surge' und das überlange 'Chasing The Dragon' kommen in die Auswahl der Höhepunkte, wenngleich man immer wieder relativieren muss, dass dies auch mit dem inhaltlichen Gefälle in Zusammenhang steht. Denn zwischendurch, so auch im KING CRIMSON-Cover 'Frame By Frame', stagnieren Stimmung und Ausdrucksstärke, was gerade vor dem Hinteergrund der hochkarätigen Besetzung nur schwer nachvollziehbar ist.
"Impostor!" hat einige wirklich lohnende Passagen, aber auch genauso viele Parts, in denen die Band nicht das spezielle Etwas generieren kann. Bei der nicht ganz zufriedenstellenden Trefferquote darf man daher auch enttäuscht sein, wohl wissend, dass hier deutlich mehr drin gewesen wäre!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes