DER ROTE MILAN - Verlust
Mehr über Der Rote Milan
- Genre:
- Blak Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.12.2025
- Aus der Finsternis
- Où Allez-vous?
- Skepsis der Existenz
- Verlust
- Der letzte Rubin
Schwarzmetallisches Brachialgeschoss mit leichten Defiziten!
Nach einer etwas längeren schöpferischen Pause hat sich DER ROTE MILAN im vergangenen Jahr mit einer richtig vielversprechenden EP zurückgemeldet, nur um kurz darauf bereits ein neues vollwertiges Album anzukündigen - wobei "vollwertig" bei einer Spieldauer von 23 Minuten bei gerade mal fünf neuen Kompositionen natürlich ein wenig weit hergeholt ist. Für die hiesige Black-Metal-Combo ist das Prinzip Dranbleiben aber vorerst das wichtigste, so dass wir uns über die Rahmenbedingungen von "Verlust" erst einmal nicht weiter austauschen wollen, denn dies scheint nach ein paar intensiven Probedurchgängen vielleicht auch nicht mehr nötig.
Fakt ist nämlich, dass die Truppe auch auf ihrem neuen Werk nur phasenweise richtig in die Gänge kommt und ihre hochernergetische Mixtur aus frostigem und modernem Black Metal manchmal nicht so recht auf den Punkt bringen kann. Es ist zwar beeindruckend, wie DER ROTE MILAN in einem schleppenden Epos wie dem Titelstück ein äußerst brachiales Zeugnis finsterer Tonkunst ablegt und vor allem in Sachen Atmosphäre zu fesseln weiß, doch zugleich gibt es auch Nummern wie 'Où Allez-vous' und 'Skepsis der Existenz', die mit ihrer anhaltenden Brutalität genau diesen sphärischen Background wieder vernachlässigen und auch in den Arrangements nicht so stramm nach vorne marschieren. Und es sind genau diese Umstände, die womöglich verhindern werden, dass die Truppe auf der Karriereleiter endlich auch die nächsten Sprossen nehmen kann.
"Verlust" ist inhaltlich nicht weit vom Output von "Schlund" entfernt, entpuppt sich nach recht kurzer Pause sicherlich auch nicht als Schnellschuss, bringt aber nicht diese Begeisterungsfähigkeit mit, die vergleichbare Bands wie DER WEG EINER FREIHEIT zu einem ähnlichen Zeitpunkt ihrer Laufbahn an den Tag legen konnten. Das Potenzial mag nach wie vor sehr hoch sein, aber diesmal bringt DER ROTE MILAN es leider nicht vollständig durch die Türe.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes


