DESERT SMOKE - Desert Smoke
Mehr über Desert Smoke
- Genre:
- Desert / Heavy / Stoner /Psychedelic / Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Raging Planet Records
- Release:
- 28.03.2025
- Fuzzy Txitxu
- Gravity Absence
- Blind Watcher
- 49th Steam Box
Instrumentale Leckerbissen aus Portugal.
Ein Gebräu aus Stoner und Heavy Rock, das mit Psychedelic-Einsprengsel serviert wird, steht auf dem Speiseplan von DESERT SMOKE, einer Formation aus Lissabon. Die vier Jungs haben sich vor etwa zehn Jahren als Band zusammengetan, und legen nach einer Debüt-EP mit dem Titel "Hidden Mirage" und dem ersten Langeisen "Karakum", das 2019 aufgenommen wurde, nun ihren zweiten Longplayer vor. Da sich die Burschen ausschließlich auf Instrumental-Mucke eingeschworen haben, liegt es in der Natur der Sache, dass man sich darauf erst einmal einlassen muss.
Das Quartett schafft es jedoch locker, den Zuhörer vollends bei Laune zu halten. Zum einen, weil DESERT SMOKE offenbar längst ein Gefühl dafür entwickelt hat, wie man mittels Dynamik für abwechslungsreiche Songs sorgt. Und zum anderen, weil es mehrfach wirklich imposante Gitarrenläufe und Soli zu vernehmen gilt - wahrlich kein Usus in dieser Nische. Doch gerade deshalb erweist sich die Absenz einer Gesangsstimme als überhaupt nicht dramatisch. Im Gegenteil, "Desert Smoke" lädt den Hörer auf einen Trip in teils psychedelische, teils von der Melodieführung her orientalisch anmutende Sphären ein, die man idealerweise über Kopfhörer genießt, sich aber auch live gut vorstellen kann.
Während der Opener 'Fuzzy Txitxu' zunächst ein wenig "Handbremsenflair" vermittelt, weil der Song eher bedächtig post-rockig und ruhig beginnt, darf sich die Stoner-Gemeinde aber recht bald über ausladend schleppende Grooves in bester Tradition freuen. Das daran anschließende 'Gravity Absence' kommt mit amtlicher Heavy-Rock-Schlagseite im unteren Tempo-Bereich aus den Boxen und erzeugt im Verlauf der neun Minuten Spielzeit regelrecht andächtig anmutende Doom-Stimmung. Danach hat die Sechssaitige ihren großen Auftritt, hat man das im fast zwölfminütigen 'Blind Watcher' dominierende Instrument doch auf Eleganz gestimmt und lässt es passagenweise im Stile eines David Gilmour erklingen. Gänsehaut pur!
'49th Steam Box', der mit knapp sieben Minuten Spielzeit kürzeste der vier Tracks, beendet mit einem kurzen Abstecher in Space-Rock-Sphären den Reigen. Dieser erweist sich jedoch in Summe fast wie ein Potpourri aller Subgenres und macht "Desert Smoke" zu einem Leckerbissen für alle Liebhaber feiner Instrumentalkost. Thumbs Up!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer