DESOLAT - Ückendorfication
Mehr über Desolat
- Genre:
- Garage Rock / Indie
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dackelton
- Release:
- 28.06.2024
- Montag
- Verpass nicht den Anschluss I
- 302
- Ückendorfication
- Du sschaust mich an, ich schau hinein
- Daily Grind
- Nie Genug
- Hit & Run
- Autos Autos Autos
- Angry
- Süße Aggression
- The Japanese Tradition
- In A Van
- Verpass nicht den Anschluss II
- Davonpushen
Indie-Sounds aus dem Herzen des Ruhrpotts.
Glaubt man sozialen Studien, hat man in diversen Stadtteilen von Gelsenkirchen nicht viel zu lachen. Die Stadt im Zentrum des Ruhrpotts ist längst als einer der größten Brennpunkte der Nation erkannt und bietet einer Band wie DESOLAT sicherlich genug Zündstoff, um sich einmal richtig auszukotzen.
Die Punk-Rocker aus dem Stadtteil Ückendorf nutzen diese Gelegenheit jedoch nicht für politische Statements, sondern bevorzugen es, mit schrägen Indie-Rock-Schrammeleien ebenso schräge Texte anzubieten, die sich - das sagt bereits der Albumtitel - ein wenig mit der Heimat beschäftigen, an sich aber eher nachdenkliche Töne erklingen lassen. Die liegen irgendwo zwischen lässigem Grunge und dezentem Punk Rock und lassen merkwürdige, aber dennoch unterhaltsame Botschaften ertönen.
Auf "Ückendorfication" bewegt sich die Band im Duenstkreis der SMASHING PUMPKINS, nimmt den Gitarrensound von RADIOHEAD mit, greift aber auch das typische Feeling hiesiger Indie-Bands auf, wenn es um die relaxte Atmosphäre und die ohnehin sehr entspannte Attitüde des Materials geht. Gelegentlich gibt es dabei, vor allem in der zweiten Hälfte, ein paar Mainstream-Annäherungen mit leichten Deutschpop-Tendenzen. Die gehen aber insgesamt in Ordnung, weil sich DESOLAT den Eigensinn bewahrt und einige Charakteristika (speziell beim Gesang) markant herausfiltert, die sofort wieder nach Gelsenkirchen-Ückendorf führen - und damit zu dieser erst noch schwer greifbaren, aber dann doch mit gesteigerten Entertainment-Qualitäten gesegneten Band.
Deutschsprachiger Indie Rock bewegt sich so manches Mal auf einem schmalen Grat zwischen intelligentem Songwriting und überbordendem Kitsch, doch diesbezüglich hat DESOLAT hier einen guten Weg gefunden. Zwar zünden nicht alle Songs mit voller Energie, aber über weite Strecken ist dieser Erstling eine durchaus anständige Angelegenheit, die sich Liebhaber der genannten Acts gerne mal zu Gemüte führen dürfen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes