DESPAIRATION - A Requiem In Winter's Hue
Mehr über Despairation
- Genre:
- Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- My Kingdom Music/SPV
- Release:
- 29.02.2008
- Kiss Of Ashes
- A Lovelorn Requiem
- The ONe Whoe Ceased To Breathe
- Musique De La Décadence
- Farewell In Blue
- The Shallow Sea
- Letters From A Coffin
- Chathartic Revelation
- Humanity As A Child
- Lucid Lullaby
- Inner Peace
Wenn sich eine Band den Stempel "Melancholic Rock" verpasst, sollte sie wissen, was sie da tut. Immerhin begibt sie sich damit in direkte Konkurrenz mit großen Meistern wie ANATHEMA, AEON SPOKE oder auch NICK CAVE & THE BAD SEEDS. Alles Bands, die es schaffen, einen tief in der Seele zu berühren, innerhalb von Sekunden in eine melancholische Stimmung zu versetzen, das vertonte Leid am eigenen Leib zu spüren. Genau das will ich ja auch, wenn ich solche Musik auflege.
DESPAIRATION wollen auch melancholisch sein, haben bei mir allerdings schon nach zwanzig Sekunden verloren. Eine fröhliche 80er-Glam-Rock-Melodie begleitet von einem Bontempi-Keyboard eröffnet die Nummer, die mich jedes Mal dazu bringt die CD zu stoppen, um nachzusehen, ob ich nicht zufällig das falsche Album eingelegt habe. Zwar gibt man sich im weiteren Verlauf des Songs eher gotisch, doch vor allem das völlig deplatzierte Geklimpere auf den Tasten und das immer wiederkehrende 80er-Gitarrenthema machen 'Kiss Of Ashes' zum perfekten Gegenentwurf für eine gelungene, melancholische Nummer. Wirklich nicht gut.
Im weiteren Verlauf steigert man sich zwar marginal, doch sowohl lyrisch ('even sadness goes away') als auch musikalisch ist das hier der pure 08/15-Gothic-Rock. Bemüht traurig, aber ohne einmal echte Emotionen transportieren zu können, was vor allem an den ganz blassen Vocals von Sascha Blach liegt. Dazu bemüht originell, mit nicht ins Bild passenden, teilweise leicht jazzigen Pianoparts ('Cathartic Revelation'), die durch die Bank wirken, als seien sie für ein anderes Album aufgenommen worden. Die meiste Zeit erinnert mich "A Requiem In Winter's Hue" an eine mangelhafte Version der DREADFUL SHADOWS, die mit "Buried Again" vor mehr als einer Dekade gezeigt haben, wie man diese Form von Musik gut spielt.
Sorry, aber DESPAIRATION kann ich tatsächlich nicht empfehlen. Nicht mal den üblichen Genrefans, denn es gibt in dieser Sparte einfach viel zu viele bessere Bands, die ihr da antesten könnt.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk