DESTINATION ANYWHERE - Bomben
Mehr über Destination Anywhere
- Genre:
- Deutschrock / Ska / Punk Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Uncle M
- Release:
- 25.05.2018
- Dancefloor
- Astronaut
- Außenseiter
- Man On The Moon
- Dying Over Here
- Behindert sein ist schwul
- Mode und Drogen
- Perfektes Mädchen
- Schwimmen in Viertnam
- Monster
- Bomben
- Hollywood
Das war mal aufregender...
Als deutsche Punk-Rock-Band hat man es heutzutage nicht leicht: Der Markt ist doppelt und dreifach übersättigt und ohne besondere Note wird man die Phalanx der großen Acts sicherlich nicht mehr durchbrechen können. Bei DESTINATION ANYWHERE ist die Ideenvielfalt daher Mittel zum Zweck und definitiv ein positiver Aspekt, mit dem sich auch die aktuelle Scheibe schmücken kann. "Bomben" arbeitet mit vereinzelten Ska-Rhythmen, setzt hin und wieder auch auf Indie-Sounds und propagiert den klaren Verzicht auf eintöniges Drei-Akkorde-Geschrammel. Der richtige Weg?
Im Grundsatz ist er das, doch auf der anderen Seite sollten dann auch Songs stehen, über deren Texte man ebenso wenig stolpert wie über vermeintliche poppige Ansätze, abgegriffene Melodieschemata und lahme Refrains. Leider gibt es davon nämlich viel zu viele, weshalb man hin und wieder sogar echt peinlich berührt ist, weil die Band mal wieder ein anstrengend belehrendes Textzitat einstreut oder in den Chorus-Momenten den Kitsch nach außen kehrt. Das plakativ ironische 'Behindert sein ist schwul' gehört beispielsweise zu jenen Nummern, die man am liebsten wieder verbannen möchte. Der Fingerzeig für den Kampf gegen Vorurteile ist natürlich politisch korrekt, musikalisch aber ziemlich lahm umgesetzt. Ebenfalls fragwürdig sind die beschwingten Rhythmen in den vermeintlichen Ska-Produktionen. DESTINATION ANYWHERE fährt hier maximal eine Light-Variante auf, die in 'Man On The Moon' und 'Perfektes Mädchen' nicht wirklich antörnend wirkt. Dass die Balladen am Ende auch nicht an Pathos sparen, war abzusehen, ist leider aber auch klarer Fakt.
Ob nun 'Bomben', 'Hollywood' oder 'Außenseiter': Die Misere setzt sich konsequent fort und führt DESTINATION ANYWHERE ohne große Umwege ins Deutschrock-Einerlei, aus dem sich die Jungs eigentlich längst befreit hatten. Aber wie gesagt: Einfach hat man es in dieser Szene nicht. Und wenn die besondere Note abhanden kommt - so wie hier geschehen - sind die Stolpersteine natürlich noch größer.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes