DESTRAGE - A Means To No End
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Destrage
- Genre:
- Modern Progressive Metal/Math Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- MetalBlade
- Release:
- 21.10.2016
- A Means To No End
- Don't Stare At The Edge
- Symphony Of The Ego
- Silent Consent
- The Flight
- Dreamers
- Ending To A Means
- Peacefully Lost
- Not Everything Is Said
- To Be Tolerated
- Blah Blah
- A Promise, A Debt
- Abandon To Random
Weniger ist nicht immer mehr!
Die verrückten Italiener schlagen wieder zu! DESTRAGE begleitet mich schon seit ein paar Jahren, richtig schätzen und mögen gelernt habe ich die Band spätestens mit ihrem letzten Meisterwerk (in Retrospektive wird es diesem Titel gerecht), das auf den genialen Titel "Are You Kidding Me? No." (2014) hört. Umso gespannter bin ich also auf den Nachfolger, der mit dem kongenialen Titel "A Means To No End" aufwartet und werde sogleich mit der Info, dass man auf dem neuen Album etwas eingängiger zu Werke gehen wolle und die Songs nicht mit tausenden Noten vollstopfen möchte, etwas misstrauisch gestimmt. Denn DESTRAGE hat es meines Erachtens bestens verstanden, TROTZ der Fülle an Noten und Stilistiken, homogene und durchaus eingängige Songs zu schreiben.
Nach dem eher nichtssagendem Intro und zugleich Titeltrack macht Schlagzeuger Frederico Paulovich in 'Don't Stare At The Edge' gleich ordentlich Alarm. Ohnehin lassen mich seine (w)irren Beats fast durchweg mit den Ohren schlackern, teilweise könnte man denken, es handele sich um seine Solo-Platte. Und ja, trotz dessen wirkt der Song um einiges aufgeräumter, die Refrains kommen regelmäßig und es gibt keine allzu verschachtelten Experimente. Leider setzt sich aber im weiteren Verlauf auch kein Song so richtig fest, die erste Single 'Symphony Of The Ego' überlebt keinen Albumdurchlauf. Da auf den Instrumenten aber immer noch der Ausnahmezustand herrscht und sehr innovativ gedacht wird, bin ich zwar nicht aus dem Häuschen, aber doch eigentlich ganz zufrieden mit der Entwicklung, die ich jeder Band unbedingt gönne.
Jetzt kommt das große Aber, denn "A Means To No End" beherbergt ein Problem, das schon einigen Alben zum Verhängnis wurden: Nach gut der Hälfte der Songs ist nämlich die Luft raus. Die Tracks verschwimmen alle zu einem großen Durcheinander; einzig das kecke 'Blah Blah' lässt mich nochmal aufhorchen. Es gibt einfach nicht genug Momente zum Anecken, zum Knobeln und gleichzeitig zum Mitsingen - allesamt Attribute, die DESTRAGE bisher ausgemacht hat.
Wäre das Niveau der ersten 6-7 Songs weitergeführt worden, wäre die Weiterentwicklung nur mit Abzügen in der B-Note geglückt. So muss ich leider eine leichte Rückentwicklung diagnostizieren, da hier unterm Strich Gleichgültigkeit zugunsten von Eingängigkeit eingezogen ist. Aber möge es DESTRAGE ein paar Hörer mehr bringen, die die Band auf jeden Fall verdient hat. Nächstes Mal aber bitte wieder mit dem Konzept "Mehr ist mehr" arbeiten, denn das steht euch deutlich besser!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke