DEVA OBIDA - Rudiment
Mehr über Deva Obida
- Genre:
- Melodic/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Polygon Records
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Eine große Überraschung aus Murmansk.
DEVA OBIDA gibt es bereits seit über zwanzig Jahren. Im tiefsten Winter gründete sich die Band 1998 im russischen Murmansk, anfangs mit der Intention den angesagten Death- und Black Metal der russischen Szene in Doom- und Folk Metal zu überführen. Bisher gönnte man sich kaum eine Pause, entwickelte sich und die Musik stets weiter. Im Westen wurde DEVA OBIDA indes nicht wahrgenommen. Auch in den Metal-Archives sucht man vergeblich nach der altgedienten Truppe.
Inzwischen hat sich DEVA OBIDA gänzlich vom extremen Metal gelöst. Geblieben ist nur die Grundidee, die Natur der Gegend um Murmansk mit Gitarrenmusik abzubilden. "Rudiment" ist deshalb auch ein perfekter Titel für dieses Album. Die Musik wirkt reduziert auf das Wesentliche, ohne die eigene Geschichte zu verleugnen. Denn das hier ist zweifelsohne Metal. Halt ohne Gegrowle und Gekeife, ohne Stakkato-Riffs oder Keyboard-Salven. Dafür mit Sinn für Schönheit und durchdachte Songaufbauten. Und einem famosen Sänger, dessen klare, warme Stimme mich immer wieder gefangen nimmt.
Und reduziert auf das Einfache ist auch das Coverbild, das nur ein (schönes) Bandfoto ist. Keine fremden Ideen, die die Sinne ablenken. Die Songtitel möglichst einfach und latinisiert. Zum Verständnis der Texte reichen meine (nicht mal) Grundkenntnisse der russischen Sprache nicht aus. Aber das macht auch nichts. Denn nicht nur klingt Russisch immer schön, es passt auch ohne Verständnis einfach zum Klangbild DEVA OBIDAs.
Denn das Klangbild ist - um es auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen - dunkel und schwer. Dabei mäandern die Russen über Genregrenzen, lassen neben hartem Metal auch Pop-Einflüsse zu und bieten dem Hörer gleichzeitig folkloristische Instrumente wie Gusli und Balalaika und Walgesänge an.
Ohne viel mehr über DEVA OBIDA zu wissen - Homepage und Infosheet bieten kaum Informationen -, kann ich "Rudiment" jedem, der sich für hingebungsvolle und intelligente Gitarrenmusik interessiert, nur wärmstens anraten. Lasst euch ebenfalls gefangen nehmen von der wilden und düsteren Natur des Polarkreises und lauscht den Impressionen dieser kreativen Geister. Ein wundervolles Album.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring