DEVIL CROSS - This Mortal Coil
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2021
Mehr über Devil Cross
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fighter Records / Xtreem Records
- Release:
- 07.12.2021
- Shattered Hopes
- Warrior Deep Inside
- Dark Spirits
- Crush Kill
- Devastation
- She's Got The Mark
- Burn The Witch
- Slayer Of Dragons
- This Mortal Coil
- Dig Your Own Grave
- Shattered Illusion
Lust statt Präzision.
Es gibt mal wieder ein neues Projekt des umtriebigen Kanadiers Jo Galipeau, der ein paar Mal im Jahr mit neuen Veröffentlichungen aufwartet. So gab es dieses Jahr etwa bereits neue Alben von APHRODITE, ICE WAR, SPECTRAL DANCE und EXPUNGED - alles Bands oder Projekte, in denen der sich entweder Jo Capitalicide oder Jo Steel nennende Blondschopf an vorderster Front mitwirkt. Nun erscheint mit "This Mortal Coil" die ersten Töne von DEVIL CROSS. Eine Band, in der neben besagtem Ruhelosen als Sänger und Bassist auch sein APHRODITE- und CANNIBAL-Mitstreiter Brennan Whitworth als Leadgitarrist und Trevor William Church, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der US-Metalisten HAUNT, als Schlagzeuger mitspielen. Letztgenannter sorgte auch für Mixing und Mastering im eigenen Heimstudio.
Wenig überraschend kommt bei dieser Besetzung genau das heraus, was das Artwork (von Didier Normand) schon verspricht: Heavy Metal althergebrachter Weise mit kriegerischen Fantasy-Songtexten. Da Jo Steel als Frontmann agiert, bekommen wir dazu - wie üblich - höchst eigenständige bis eigenartige Gesänge kredenzt. Was für mich ein klarer Pluspunkt ist, der darüber hinweghilft, dass wir es nicht unbedingt mit innovativer Musik zu haben. Aber wenn man sich etwa 'She's Got The Mark' einverleibt und das lustvolle Gejaule vernimmt, in das man direkt mit hoch erhobener Faust einstimmen möchte, dann entsteht direkte Magie zwischen Kopfhöhrermuschel und Ohr. Oder wenn beim Titelsong nicht mal die Hälfte der Töne getroffen wird, aber dafür umso lauter, gefühlvoller (Wut ist ja auch ein Gefühl) und mitreißender gegrölt wird, dann bin ich einfach voll einverstanden damit.
Noch dazu sind die leicht punkigen Gitarrenriffs und die immer wieder eingebauten leckeren Leads und Soli wirklich gelungen. Hier scheint Whitworths Talent sehr viel deutlicher durch als etwa beim mehr auf Geschwindigkeit ausgelegten Nebenprojekt APHRODITE. Tatsächlich sorgt vor allem die Gitarre dafür, dass zum Beispiel 'Burn The Witch' nicht zur langweiligen Plattitüde verkommt. Dazu passt die gute Produktion, die dem Gesang nicht zu viel Raum lässt, dafür die Saiteninstrumente voll zur Geltung kommen lässt und dem versierten Schlagzeugspiel ordentlich Wumms verleiht.
So gibt's mit DEVIL CROSS dann zehnmal geschichtsbewussten Untergrundstahl und mit dem kreisschließenden 'Shattered Illusion' ein wildes, feines DÉTENTE-Cover obendrauf. Mich hinterlässt "This Mortal Coil" bisher nach jedem Durchlauf der knappen vierzig Minuten ziemlich glücklich, was mich dazu verleitet, das Album jedem Freund des tiefsten Untergrundstahls zu empfehlen. Bis zum nächsten Mal dann, Jo!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring