DEVILDRIVER - Beast
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2011
Mehr über Devildriver
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 18.02.2011
- Dead To Rights
- Bring The Fight (To The Floor)
- Hardened
- Shitlist
- Talons Out (Teeth Sharpened)
- You Make Me Sick
- Coldblooded
- Blur
- The Blame Game
- Black Soul Choir
- Crowns Of Creation
- Lend Myself To The Night
Cooles, amtliches Geschoss, aber nicht ganz so unterhaltsam wie der Vorgänger.
Wumm wumm wumm. Es kracht im Gebälk. Mit hoher Grundhärte gehen DEVILDRIVER zu Werke, dennoch wirkt "Beast", das inzwischen fünfte Album der Amis, kaum eintönig oder zu festgelegt auf ein aggressiv metzelndes Gewitter. Technisch befindet sich das Ganze auf einem hohen Niveau, man bekommt bei den Riffs und stellenweise sogar dem Drumming etliche Variationen hin, sodass das Biest einen gewissen Spannungsgrad locker halten kann. Auch die Hooklines machen richtig Laune. Was jetzt noch fehlt zum großen Glück, sind ein paar einprägsamere Gesangslinien im gleichförmigen Gebrüll des Dez Fafara - in diesem Punkt fehlt es DEVILDRIVER nämlich etwas an Ausdrucksstärke.
Der Opener 'Dead To Rights' hat vor allem im Melodiebereich Prickelndes zu bieten (auch 'Hardened' fällt in dieser Hinsicht durchaus packend aus), aber es gibt vor allem auf der zweiten Hälfte der Platte auch Songs, die zwar mit einer großen Portion Härte und Aggressivität durchrumpeln, von denen aber nicht viel hängen bleibt. Allerdings findet man eben auch etliche erfrischende Variationen auf "Beast". 'You Make Me Sick' könnte stellenweise fast als Hardcore-Nummer durchgehen, so pumpend ist das Riffing und so angepisst die Attitüde. Auch ein paar melodische Versatzstücke, die zum Beispiel ganz ungeniert im Black-Metal-Genre wildern, lockern das Ganze angenehm auf.
Und doch gibt es zwei Dinge, die mir beim Vorgänger "Pray For Villains" (2009) besser gefallen haben als auf dem Biest. Der Sound war erdiger und, wenn man so will, voluminöser (fällt vor allem bei den Vocals auf) - das aktuelle Album erscheint klangtechnisch noch mal einen Zacken steriler und mehr auf "modern" getrimmt. In dieser Hinsicht sind DEVILDRIVER jetzt mehr Modern und weniger Thrash Metal als noch auf dem letzten Silberteller. Außerdem finden sich auf "Pray For Villains" ein paar absolut großartige Songs, die einen partout nicht mehr loslassen, zum Beispiel die Monster-Granate 'Fate Stepped In'. Von diesem Qualitätsniveau habe ich bislang noch nichts auf "Beast" entdecken können.
Fazit: Griffige Hooks und wildes Gehämmer können sie gut. An den wunderbaren Vorgänger kann "Beast" trotzdem nicht ganz heranreichen, aber abgesehen davon läuft das krachige und technisch einwandfreie Geballer ziemlich gut rein. DEVILDRIVER sind damit nach wie vor einer der besten Vertreter ihres Genres.
Anspieltipps: Dead To Rights, Hardened, You Make Me Sick
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer