DEVILDRIVER - The Last Kind Words
Mehr über Devildriver
- Genre:
- Metal
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 15.06.2007
- Not All Who Wander Are Lost
- Clouds Over California
- Bound By The Moon
- Horn Of Betrayal
- These Fighting Words
- Head On To Heartache (Let Them Rot)
- Burning Sermon
- Monsters Of The Deep
- Tirades Of Truth
- When Summoned
- The Axe Shall Fall
Als Skeptiker hat mein ein schönes Leben. Man erwartet generell von einer Band, dass sie es nicht schafft, das letzte Album zu toppen, egal wie gut oder schlecht es war. Wenn die Band noch ein mieseres Album raushaut, wird man nicht enttäuscht. Wenn ein besseres, so wird man positiv überrascht. Überrascht wurde ich in den letzten Jahren im Metal-Sektor eher weniger.
Bis DEVILDRIVER kamen. Die Band vom Ex-COAL CHAMBER-Fronter Dez Fafara hat mich schon mit ihrem Debüt ziemlich aus den Socken gehauen, doch was in den Jahren danach kam, war nicht mehr wirklich zu greifen. Sie wurden besser. Und besser. Und besser.
Jetzt sitze ich hier, nach bescheiden geschätzten fünfhunderttausend Durchläufen, und ringe immer noch um meine Fassung: meine Fresse, ist diese Scheibe geil!
Wo DEVILDRIVER auf dem ersten Album noch gut durchgeholzt haben, auf dem zweiten dann holzten und musikalische Bandbreite bewiesen, wird auf dem dritten Album die Zutat hinzufügt, die es einem schwer macht, nicht wahnsinnig zu werden: das perfekte Songwriting.
Auf "Last Kind Words" ist wirklich alles an der richtigen Stelle, Gitarrengeplänkel wechselt sich mit straighten Riffings ab, die Drums mal geradlinig und donnernd, mal verspielt der Musik die Richtung weisend, und Dez Fafaras Gesang immer so drohend und mitreißend, dass dieses Album dich nicht loslässt. Keine einzige Sekunde lang.
Die Songs sind so verschieden wie Geschwister des gleichen Geistes es sein können, aber gleichzeitig so aufeinander abgestimmt, dass einem die Spucke wegbleibt. Ein Gewitter ohne Gleichen für die Ohren, so kraftvoll und energisch, dass der Boden noch drei Stadtteile, quatsch, drei Kontinente weiter erbebt, so verspielt und abwechslungsreich, dass sich das Album quasi im Spieler festbacken könnte, und man hätte nichts dagegen, denn: diese Scheibe macht süchtig.
Dass DEVILDRIVER hier ihr Motto beibehalten, altehrwürdige Metal-Einflüsse, insbesondere die verspielten und langgezogenen Gitarrensoli, mit neuzeitigem Groove, wohl ein Erbe der COAL CHAMBER-Zeit des Frontmanns, kann man der Band nur zu Gute halten. Was jedoch den Vogel abschießt, ist die Verschiebung des ganzen Sounds in Richtung aktueller Ströme im Metalbereich, die schon Bands wie TRIVIUM und CHIMAIRA vorangetrieben haben. Das ganze entwickelt sich zu einem stakkato-Bombardement an treibenden Gitarrenriffs, die im tieferen Bereich als Opfergabe an den Zeitgeist grollen, den immer wiederkehrenden hammerharten Gitarrenriffs, welche dafür sorgen dass man keine Sekunde zweimal hört, und natürlich das richtige Arrangement, welches dafür sorgt dass man hier einen Bastard serviert bekommt der Liebhaber melodischer Werke ebenso zufrieden stellen wird wie Leute die es gerne knüppeldick auf die Ohren kriegen.
Wäre die neue MACHINE HEAD nicht in diesem Jahr rausgekommen, so hätten wir hier ohne Zweifel das Album des Jahres, so aber haben wir zwei der krassesten Metalscheiben des Jahrtausends innerhalb von nur drei Monaten serviert bekommen. Mir fehlen die Worte.
Anspieltipps: das komplette Album! Ohne Ausnahme!
- Redakteur:
- Michael Kulueke