DEVILMENT - II: The Mephisto Waltzes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2016
Mehr über Devilment
- Genre:
- Modern Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 18.11.2016
- Judas Stein
- Htchcock Blonde
- Under The Thunder
- Full Dark, No Stars
- Shine On Sophie Moone
- Life Is What You Keep From The Reaper
- Dea Della Morte
- Entangled In Our Pride
- Hell At My Back
Finstere Rückkehr des Nebenprojektes von Dani Filth.
Die britische Formation DEVILMENT wird oftmals fälschlicherweise als Solo-Projekt von CRADLE OF FILTH-Fronter Dani Filth betrachtet. Gegründet wurde die Band allerdings im Jahr 2011 vom Gitarristen Daniel Finch, der auch für einen großen Teil des Songwritings verantwortlich zeichnete. Nach dem Release des Debüts "The Great And Secret Show" verließ Finch allerdings das Sextett, nachdem es einen Disput mit den übrigen Mitgliedern und dem Management gegeben hatte. Vom Abgang des Bandgründers ließen sich Filth und Co. allerdings nicht stoppen und so erscheint dieser Tage mit "II: The Mephisto Waltzes" die zweite Scheibe der Briten.
Rein musikalisch betrachtet war das Nebenprojekt von Dani Filth bereits beim Debüt sehr an seiner Hauptband CRADLE OF FILTH ausgerichtet, was sich durch den Abgang von Finch sogar noch einmal verstärkt hat. So klingt beispielsweise der Opener 'Judas Stein' schon sehr nach dem letzten CRADLE-Opus "Hammer Of The Witches", während die erste Single 'Under The Thunder' mit den sägenden Gitarren und dem bombastischen Refrain auch eher an modernes Schwarzmetall denn an klassischen Heavy Metal denken lässt. Insgesamt wirken die eröffnenden Nummern damit irgendwie doch eher wie Überbleibsel aus den letzten CRADLE OF FILTH-Sessions, wodurch ihnen zum Teil die Eigenständigkeit abhanden kommt, die beispielsweise noch den Vorgänger ausgezeichnet hat.
Zum Glück hat die Truppe aber noch ein Ass im Ärmel, das auf den Namen Lauren Francis hört. Die junge Dame überzeugt nämlich nicht nur mit ihrer dezenten, aber trotzdem wirkusvollen Arbeit am Keyboard, sondern punktet vor allem mit ihrer tollen Stimme. In Kombination mit den Shouts von Dani Filth entsteht so ein wunderbarer Kontrast zwischen Agressivität und fast schon poppigen Hooklines, der vor allem in der zweiten Häfte des Langspielers für einige Glanzpunkte sorgt. So schwingt sich das mit einem tollen Refrain ausgestattete 'Life Is What You Keep From The Reaper' zum absoluten Höhepunkt der Scheibe auf, während sich 'Dea Della Morte' und 'Full Dark, No Stars' mit geradezu höllisch guter Gitarrenarbeit ihren Weg ins Langzeitgedächtnis des Hörers fräsen. Abegrundet wird der Silberling schlussendlich von einer druckvollen Produktion, die zwar durchaus modern daher kommt, gleichzeitig aber auch jedem Instrument genügend Luft bietet.
Alles in allem ist "II: The Mephisto Waltzes" damit trotz eher verhaltenem Beginn eine starke Platte geworden, die vor allem in der zweiten Hälfte auf ganzer Linie überzeugen kann. Größter Trumpf ist dieses mal dabei die famosen Leistung von Lauren Francis, die nicht selten Fronter Dani Filth schon fast ein bisschen die Show stiehlt und die großen Anteil daran hat, dass das Zweitwerk des Sextetts nicht in der Belanglosigkeit versandet. So kann ich abschließend auch nur eine Kaufempfehlung an alle Anhänger von düsterer Horrorthematik, großen Refrains und modernem Black Metal aussprechen, denn genau das bekommt der Hörer hier geboten. Nicht mehr und nicht weniger.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs