DEW-SCENTED - Inwards
Mehr über Dew-Scented
- Genre:
- Death/Thrash
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 14.01.2002
- Bitter Conflict
- Unconditional
- Life Ending Path
- Inwards
- Blueprints Of Hate
- Locked In Motion
- Degeneration
- Terminal Mindstrip
- Feeling Not
- Reprisal
Versteh doch mal einer diese Welt: Da wird lamentiert und genörgelt, der Thrash sei tot. Dann, oh Wunder, das grosse Revival. Auf einmal sind die alten Grössen KREATOR, SODOM und DESTRUCTION wieder wer. Sogar HOLY MOSES knüppeln wieder zusammen.
Dabei gibt es in deutschen Breitengraden bemitleidenswerte Combos wie DEW-SCENTED, die sich Jahr für Jahr den Allerwertesten abspielen und -touren, aber trotz aller löblichen Resultate dennoch dazu verdammt scheinen, im Underground ein tristes Musikerleben fristen zu müssen.
Bereits der letze Vorschlaghammer namens "Ill-Natured" (´99) konnte hervorragende Kritiken einfahren und brachte DEW-SCENTED gar den Ruf ein, "die DEATH aus Deutschland" zu sein. Ganz so technisch tritt man nun mit "Inwards" leider nicht mehr auf, auch wenn die Jungs ihr Handwerk allesamt gar löblich ausüben und dabei dermassen arschtight durch die Lauscher des Rezensenten flitzen, dass es eine wahre Freude ist.
Ansonsten ist alles mehr oder weniger beim Bewährten geblieben, DEW-SCENTED bewegen sich immer noch souverän in der idealen Schnittmenge aus Thrash und Death, wobei der äusserst brutale Gesangsstil von Schreihals Leffe Jensen sowie einige fein dosierte Blastparts auf der Haben-Seite des Death Metal-Anteils stehen. Das zumeist pfeilschnelle Riffing hingegen erinnert an die gute alte Ami-Schule der Marke vergangene TESTAMENT und Konsorten.
Wer sich jetzt immer noch nichts Konkretes vorstellen kann, der sei darauf verwiesen, dass "Inwards" ähnlich brachial, gnadenlos und abwechlungsreich gestaltet ist wie THE CROWNs Meisterwerk "Deathrace King" - und das kann man ruhig wörtlich nehmen, denn in Sachen Intensität und Kompromisslosigkeit stehen DEW-SCENTED den Schweden in nichts, aber auch gar nichts nach. Highspeed-Attacken gepaart mit intelligenten Tempowechseln und versteckten, aber feinen rhythmischen Spielereien.
Vermutlich wäre es jetzt noch angebracht, "Inwards" auf eine Stufe mit dem Thrash-Denkmal "Reign In Blood" zu stellen. Darauf verzichte ich aber gerne, da die Scheibe zum einen eh nie wieder in dieser Art und Weise erreicht werden wird und zum anderen solche Vergleiche nicht nur hinken, sondern schon invalide sind.
Dafür ist "Inwards" nämlich viel zu eigenständig geworden, und DEW-SCENTED als eine SLAYER-Kopie abzutun wäre eine ziemliche Beleidigung für diese kompetente Band.
Bleibt anzumerken, dass sich der Silberling für alle Anhänger des extremeren Metals in jedem Fall lohnt, nicht zuletzt wegen der superben Qualitätsproduktion aus dem Hause Classen.
Anspieltipps: Bitter Conflict, Blueprints Of Hate, Degeneration
- Redakteur:
- Rouven Dorn