DIO - Dream Evil
Mehr über Dio
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Phonogram
- Release:
- 21.07.1987
- Night People
- Dream Evil
- Sunset Superman
- All The Fools Sailed Away
- Naked In The Rain
- Overlove
- I Could Have Been A Dreamer
- Faces In The Window
- When A Woman Cries
Der Abschluss der großen Phase der Band DIO.
Mit dem vierten Album seiner nach ihm benannten Band schlug Ronnie James Dio noch ein weiteres Mal den gleichen Weg ein, den er bereits dreimal zuvor erfolgreich beschritten hatte und änderte sein Konzept keinen Millimeter. Warum auch, hatte es doch so unsterbliche Klassiker hervorgebracht wie "Holy Diver" und "The Last In Line". So ist auch auf "Dream Evil" der Ablauf klar: ein schmissiger Opener, ein Midtempo-Titelsong, als Abschluss der ersten Vinyl-Seite wird ein epischer, längerer Song platziert. Die Dramaturgie der ersten Seite, man muss bedenken, das war 1987, da wurde noch hauptsächlich auf Vinyl veröffentlicht, ist makellos und enthält vier absolute Großtaten. Hier zeigt sich, dass das Team auch als Komponisten großartig zusammenarbeitete, und diese vier Lieder stehen tatsächlich in keiner Weise hinter den berühmten beiden unsterblichen ersten Soloalben des kleinen, großen Sängers zurück.
Trotzdem ist "Dream Evil" insgesamt dann doch ein wenig schwächer als besagtes Doppel. Grund dafür ist die zweite Seite, genauer gesagt die beiden schwächeren Lieder 'Naked In The Rain' und 'I Could Have Been A Dreamer', die leider nur generischen DIO-Stoff bieten. Letzterer wurde sogar als Single ausgekoppelt, und möglicherweise wurde das Lied auch mit diesem Zweck im Hinterkopf komponiert, was dem Song nicht gut tat. Zumal die Keyboards, die schon seit "Sacred Heart" einen dominanten Einzug gehalten hatten, wieder stark durchkamen, wo sie sonst gerade im Vergleich zum Vorgängeralbum etwas dezenter eingesetzt wurden.
Aber auch die zweite Hälfte des Albums enthält brillante DIO-Smasher wie das rasante 'Overlove' und das coole 'Faces In The Window'. Beide hätten auch locker auf den früheren Album stehen können. Zusätzlich endet das Album mit dem Midtempo-Rocker 'When A Woman Cries', bei dem die Keyboards schon fast TOTO-artig klingen und den Song für DIO-Verhältnisse außergewöhnlich machen. Im Vergleich zu dem Rausschmeißern 'Shame On The Night' oder 'Egypt' fällt er allerdings etwas ab, sodass "Dream Evil" insgesamt zwar den Vorgänger übertrifft, aber an die Großtaten der Jahre 1983 und 1984 nicht ganz heranreichen kann.
Trotz solcher kleinerer Schönheitsfehler ist "Dream Evil" nichts weniger als ein starkes DIO-Album, das jede andere Band direkt in den Metal-Olymp gehievt hätte. Aber bei DIO liegt die Messlatte eben noch höher. Sieben Volltreffer reichen da nur zu einem niedrigen Treppchenplatz, aber das hat die Band sich selbst zuzuschreiben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger