DISCREATION - Order To Advance
Mehr über Discreation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Musicaz Records/ Nova MD GmbH
- Release:
- 01.09.2006
- Boiling Blood
- Leviathan
- Call Of Hatred
- 1914
- Awakening
- Discreation
- Beloved
- A Soldier's End (hidden track)
Vernichtung oder Zerstörung: DISCREATION haben sich einen einfachen Namen ausgesucht, um ihre musikalischer Terrortour in ein griffiges Wort zu fassen. Denn nichts anderes als einen echten Todesbleihaken mitten ins Bauchfell haben die fünf Jungs mit ihrem zweiten Album "Order To Advance" geschaffen, das nun offiziell bei dem kleinen Eschborner Label Musicaz Records erschienen ist.
Die CD mit rund 62 Minuten Länge - das Debüt-Mini-Album "The Great Curse" ist neben einem Video mit auf dem Silberling enthalten - groovt und drischt von der ersten Minute an. Musikalische Referenzen sind bei den Klassikern des Death-Metal-Genres auszumachen, ohne dass sich DISCREATION dabei auf eine spezielle Art festlegen zu wollen scheinen. So stehen typische amerikanische Knüppel-Technikparts neben doomigen Smashern der Marke BOLT THROWER. Selbst ein paar Melodien aus der Schwedenecke (AMON AMARTH) sind im Sound der Band aus der Brüder-Grimm-Stadt Hanau untergebracht.
Doch mit Märchen haben es DISCREATION nicht so am Hut: Ihre Songs drehen sich zwar genretypisch um Tod und Verderben, im Gegensatz zu Kollegen wie CANNIBAL CORPSE geht es dabei aber um den echten Horror auf Erden statt um bluttriefende Zombiefantasien. Ein solches Beispiel ist das mit einem absolut zwingenden Gitarrenriff versehene '1914', ein Song über den Tod von Millionen Menschen im Ersten Weltkrieg. 'Beloved' dagegen thematisiert das Einzelschicksal einer toten geliebten Frau - und stellt sich mit seiner Mischung aus getragenen und knüppelnden Teilen als variantenreichster Knaller des Albums heraus. Die anderen Stücke widmen sich eher abstrakteren Themen, der coole Opener 'Boiling Blood' gibt mit einer Textzeile die Richtung vor: "I kill this world with boiling blood and flaming rage". Solche Kampfansagen bellt und brüllt Sänger Kai Müller-Lenz mit beängstigender Brutalität in sein Mikro, schafft es aber dennoch, an manchen Stellen sogar ein wenig Klarheit in seine Stimme zu bringen. Der Abwechslung tut dies nur gut. Überhaupt legen DISCREATION scheinbar sehr viel Wert auf kleine Überraschungen, um dem eigentlich engen Death-Metal-Korsett viel künstlerisches Leben einzuhauchen. Im Gegensatz zu anderen Genrekollegen versuchen sie dies aber nur mit den traditionellen Instrumenten Bass, Gitarre und Schlagzeug - andere Instrumente wie Keyboards oder Einflüsse aus anderen Musikrichtungen lassen sich auf "Order To Advance" nicht finden. Gut so. Denn damit ist es DISCREATION gelungen, ein lupenreines Death-Metal-Album aufzunehmen, das die Fans des Genres aufhören lassen dürfte - nicht zuletzt wegen der astreinen und extrem fetten Produktion. Zwar kommen die Hanauer damit trotzdem noch nicht ganz an solche ebenso aus Deutschland stammenden Referenzbands wie NECROPHAGIST oder SINNERS BLEED heran, doch für einen Platz im Mittelfeld der ersten Bundesliga reicht es allemal. Brutal-melodiös, moshbar, was möchte man als Death-Metal-Fan mehr?!
Anspieltipps: 1914, Boiling Blood, Beloved
- Redakteur:
- Henri Kramer