DOMINE - Ancient Spirit Rising
Mehr über Domine
- Genre:
- Epic Power Metal
- Label:
- Dragonheart Records / Audioglobe / SPV
- Release:
- 16.02.2007
- The Messenger
- Tempest Calling
- The Lady Of Shalott
- I Stand Alone (After The Fall)
- Ancient Spirit Rising
- On The Wings Of The Firebird
- Another Time, Another Place, Another Space
- Sky Rider
- How The Mighty Have Fallen
Seit vielen Jahren steht der Name DOMINE nun schon für einen aufregenden, facettenreichen und virtuosen Sound aus episch-bombastischem Power und melodischem Speed Metal. Die Truppe um die Paoli-Brüder an Tieftöner und Streitaxt nahm bereits 1986 (!) das erste Demo-Tape auf und gehört damit definitiv zu den Urgesteinen der Szene. Spätestens seit dem zweiten abendfüllenden Werk "Dragonlord - Tales Of The Noble Steel" (1999) und dem grandiosen Nachfolger "Stormbringer Ruler - The Legend Of The Power Supreme" (2001) gehören die Florentiner auch zur kreativen Speerspitze der Fantasy-Metal-Fraktion. Auf dem letztem Album "Emperor Of The Black Runes" (2004) musste man trotz des starken Gesamteindrucks vereinzelte Verschleißerscheinungen konstatieren, hatten sich doch auch weniger inspirierte Riffs und Melodien eingeschlichen.
Entsprechend gespannt war ich auf "Ancient Spirit Rising", das dieser Tage wiederum über Dragonheart Records/SPV in die Läden kommt. Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen: Das Album hat mich zunächst durch seine Vielseitigkeit und Leichtfüßigkeit fasziniert, dann aufgrund der großartigen Kompositionen und der unter die Haut gehenden Melodien in seinen Bann gezogen und schließlich durch irrsinnig viele, liebevoll ausgearbeitete Breaks, Harmonien und sonstige Details komplett aus den Badelatschen gehauen!
Anno 2007 erleben wir die besten DOMINE, die es je gab, denn die Jungs haben nicht nur die spannendsten Songs und geilsten Hooks ihrer Karriere geschrieben, sondern zudem ihre stilistischen Fesseln abgelegt, ohne auch nur einen Deut weniger Epic Power Metal zu sein. Wie das gehen soll? Nun, schleppt Eure müden Glieder in den nächsten Plattenladen und lasst Euch von dieser Wundertüte die verdreckten Ohren mal so richtig frei blasen und anschließend von der wundervollen Vereinbarkeit der Begriffe "Scheuklappenfrei" und "True" überzeugen. Grandiose, breit angelegte, majestätisch aufs Schlachtfeld galoppierende Hymnen wie 'The Messenger' oder 'On The Wings Of A Firebird' klingen so selbstverständlich, so frisch und so lebendig, dass die Mundwinkel bei jeder Einfuhr unwillkürlich nach oben wandern – MANOWAR ohne Testosteron-Überdosis, WARLORD ohne den Staub der Jahrzehnte, DOOMSWORD ohne Doom – hell yeah!
Doch auch schnörkellose Uptempo-Granaten wie 'Tempest Calling' oder die Göttergabe 'I Stand Alone (After The Fall)' denken nicht im Traum daran, Gefangene zu machen. Das eigentlich Beeindruckende und Ungewöhnliche an dieser Platte sind allerdings die eher ruhigen, fast schon nachdenklichen und betörend schönen Longtracks wie 'The Lady Of Shalott' oder 'How The Mighty Have Fallen'. Diese Epen sind so geschickt zwischen die Hymnen und Brecher platziert, dass man das ganze Album ein paar mal am Stück anhören kann, ohne dass auch nur eine Sekunde Langweile aufkommt. Leider ist ausgerechnet der Titeltrack ein bisschen flach geraten, doch dieser kleine Tropfen Wasser kann den Wein hier nicht mehr verderben.
DOMINE ist mit "Ancient Spirit Rising" ein kleines Meisterwerk gelungen, das die Band mit einem Streich dorthin zurück bringt, wo sie hingehört - und zwar auf den Italo-Metal-Thron! Wer auch nur ansatzweise etwas mit episch-melodischem Power Metal anfangen kann, sollte dieses tolle Album unbedingt gehört haben. Ganz großes Kino!!
Anspieltipps: The Messenger, The Lady Of Shalott, I Stand Alone (After The Fall), On The Wings Of The Firebird
- Redakteur:
- Martin van der Laan