DOMINUM - The Dead Don't Die
Mehr über Dominum
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 27.12.2024
- We Are Forlorn
- One Of Us
- The Dead Don't Die
- Killed By Life
- Die For The Devil
- Don't Get Bitten By The Wrong Ones
- Happy Deadly Ending
- Can't Kill a Dead Man
- This Is Not a Game
- The Guardians Of The Night
- Rock You Like A Hurricane
Am Jahresende nochmal ein Highlight für Freunde des modernen Power Metal. Well done, Dr. Dead!
Schon ein Jahr nach dem Debüt, für das man ja bekanntlich ein Leben lang Zeit hat, legt DOMINUM, die Zombiehorde um Dr. Dead, mit "The Dead Don't Die" bereits den Longplayer Nummer zwei vor. Wobei der Begriff Longplayer für ein Album mit knapp 37 Minuten Spielzeit relativ ist, aber die Diskussion um die ideale Album-Länge sparen wir uns hier mal.
Warum das Album in bester 70er Jahre-Manier bereits zwölf Monate nach dem Debüt "Hey Living People" auf den Markt kommt, lest ihr am besten in unserem Interview mit Felix Heldt, der sich ja bekanntlich hinter dem Charakter Dr. Dead verbirgt. Womit wir kein Geheimnis verraten, wer sich jedoch im echten Leben hinter den Masken der Zombies verbirgt, bleibt im Nebel des Mystischen verborgen.
Nun stellt sich die Frage, ob "The Dead Don't Die" den schon sehr guten Vorgänger toppt oder DOMINUM das Material lieber noch etwas hätte reifen lassen sollen. Um euch nicht lange auf die Folter zu spannen: Das Album ist dem Vorgänger sogar um eine ganze Nasenlänge überlegen. Zwar ist der Überraschungseffekt weg, denn man weiß durch das Debüt heute grob, was einen soundtechnisch auf einem DOMINUM-Album erwartet. Nämlich Keyboard-lastiger Powermetal mit Ohrwurmrefrains und Songs in Single- bzw. Streamingdienst-tauglicher Spielzeit, die zugegebenermaßen auf absolute Eingängigkeit getrimmt sind.
Jeder der Tracks bohrt sich ins Hirn und bleibt dort. Ist das schlimm? Natürlich nicht! Denn das heißt nicht, dass es in den Stücken nichts zu entdecken gibt, im Gegenteil. In jedem der Songs wimmelt es von kleinen Details, man merkt hier die jahrelange Erfahrung der Beteiligten als Songwriter genauso wie den Spaß, den sie an den Kompositionen und dem textlichen Zombie-Konzept haben. Allein wie in 'One Of Us' Jesus als erster Zombie beschrieben wird, ist herrlich! Sehr sehenswert ist auch das dazugehörige Video. Und ein Wortspiel wie 'Happy Deadly Ending' muss einem auch erstmal einfallen. Beim Titelstück, das die Melodie des Kinderliedes 'Hush, Little Baby' aufgreift, mischt zudem FEUERSCHWANZ-Sänger Ben Metzner mit.
Am Ende des Albums steht mit 'Rock You Like A Hurricane' ein gelungenes SCORPIONS-Cover. Nachdem DOMINUM dem alten Stationrock-Gassenhauer die bunten Spandex-Hosen ausgezogen und ihn in ein düsteres Gewand gepackt hat, fügt der Track sich nahtlos in ein absolut gelungenes Album ein. Auf dem sind die Keyboards zwar präsent, aber verbannen die Gitarren und Drums nie in den Hintergrund. "The Dead Don't Die" ist ein Metal-Album, wenn auch eines mit einem fetten Pop-Appeal.
Wenn man den Untoten-Mummenschanz abzieht, bleiben elf verdammt tolle Songs, aus denen man einfach keinen hervorheben kann, die von einer absoluten State of the Art-Produktion von Jacob Hansen klanglich brilliant in Szene gesetzt wurden. Als Anspieltipps nenne ich mal neben den bereits oben genannten Stücken den Opener 'We Are Forlorn', sowie das mit einem HOOTERS-artigem Refrain (ich meine die Band, nicht die Fastfood-Kette...) ausgestattete 'Killed By Life', das viele Facetten dieses Albums in 3:30 Minuten vereint. Oder das darauf folgende 'Die For The Devil', oder... Ach hört euch das Album einfach an und wenn es rum ist, nochmal auf Play drücken, und dann nochmal und nochmal.
Ich bekenne, dass ich mich gern in die immer größer werdende Zombie-Horde von Dr. Dead einreihe. Und das, obwohl ich mich beim Debüt zumindest anfangs noch dagegen gewehrt habe! Aber die Musik von DOMINUM führt, genau wie der Biss eines Untoten, zwangsläufig dazu, dass man davon infiziert wird. Für DOMINUM geht es durch die Kombination von tollen Songs und Alben sowie harter Arbeit im Studio und auf der Live-Front ganz klar weiter nach oben. Das hat die Band sich auch verdient!
Lest auch das interessante Interview mit Felix Heldt.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Maik Englich