DON'T DROP THE SWORD - Into The Fire
Mehr über Don't Drop The Sword
- Genre:
- Heavy Metal / Melodic Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenver�ffentlichung
- Release:
- 27.01.2017
- Death Or Glory
- Into The Fire
- The Rise Of Neith
- Memories
- Don't Drop The Sword
Traditionell-melodischer Metal-Newcomer aus Bayern.
DON'T DROP THE SWORD heißt eine junge Band aus Oberbayern; fünf junge Männer huldigen auf "Into The Fire" ihren Vorbildern irgendwo zwischen HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN, MANOWAR, IRON MAIDEN und HAMMERFALL.
Für mich als Fan all dieser Combos ein gefundenes Fressen, denn die Jungs verstehen ihr Handwerk.
Geboten wird also traditioneller Metal, der tief in den achtziger Jahren fußt, aber die großen Bands der Neunziger ebenfalls wahrgenommen hat. Der Sound wird von feinen Gitarrenmelodien geprägt; insgesamt handelt es sich um eine sehr melodische EP, so dass HAMMERFALL- und HELLOWEEN-Einflüsse unbestritten sind. Der Gesang von Frontmann Anti erinnert mich dagegen an den vielleicht größten deutschen Metal-Sänger neben Michael Kiske - BLIND-GUARDIAN-Frontmann Hansi Kürsch. Und zwar Hansi in den eher tieferen Lagen auf den ersten drei bis vier Alben. Hier ist also alles im grünen Bereich.Insgesamt klingt die EP für eine Eigenproduktion unheimlich tight; hier scheint für die Produktion ordentlich Geld in die Hand genommen worden zu sein.
Nun zu den Songs: 'Death Or Glory' ist keine RUNNING-WILD-Homage, sondern erinnert definitiv an die ersten BLIND-GUARDIAN-Alben. Melodischer Speed Metal der Hamburger Schule, aber technisch schon anspruchsvoller als z.B. auf dem HELLOWEEN-Debüt. Die schnellen Gitarrenleads lassen mir das Herz aufgehen. Das Schlagzeug ist dafür manchmal etwas eindimensional. 'Into The Fire' fehlt die Speed-Kante, dafür singt Anti rauher, phasenweise wird leicht gegrowlt, ohne dass der Song eine Death-Metal-Note erfährt. Begeistert bin ich von den feinen Backingvocals, die Atmosphäre des Songs erinnert mich an MANOWAR oder SACRED STEEL. 'The Rise Of Neith' klingt erstmal wie ein guter US-Metal-Track, erinnert mich sonst an meine Schweden-Lieblinge von HAMMERFALL, vor allem an deren ersten beiden Alben, ist aber düsterer. Hier ist das Drumming ein echtes Upgrade für den Song. Vielleicht die beste Nummer der EP.
Mit 'Memories' folgt der einzige Schwachpunkt. Schon bei den meisten HAMMERFALL-Alben stört die Ballade, und auch auf "Into The Fire" klappt es nicht wirklich. Dabei ist handwerklich hier alles im grünen Bereich, aber der Song fühlt sich auf der EP wie eine unnötige Pause an. Mit fast sieben Minuten ist die Nummer auch deutlich zu lang. Der Abschlusstrack 'Don't Drop The Sword' ist dafür natürlich so eine Art Bandhymne. Nebenbei: Was soll der Titel bedeuten? Sollten wir mal ein Interview führen, müsste diese Frage jedenfalls gestellt werden. Davon abgesehen gibt es flotten, hymnischen Power Metal, der den Namen tatsächlich verdient. Die Gesangslinien überzeugen, und die Shouts im Refrain laden irgendwann zum Mitgrölen ein. Ein starker Abschluss.
Insgesamt also eine deutlich überdurchschnittliche EP, die für eine Eigenproduktion ungewöhnlich stark ist - und ohne die etwas unnötige Ballade wäre noch ein halber Punkt mehr drin gewesen. Für alle, die mit den oben genannten Bands etwas anfangen können und sich in der Schnittmenge zwischen melodischem Speed Metal der Hamburger Schule und leicht epischem US Metal wohlfühlen, empfehle ich, einen Blick auf die Bandhomepage zu werfen und ein paar Euro für diese Cardsleeve-EP zu überweisen. Das schicke Mordor-Artwork gefällt jedenfalls in der Hand, und die EP ist wirklich hörenswert.
Anspieltipps: The Rise Of Neith, Don't Drop The Sword.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer