DOROTHY - The Way
Mehr über Dorothy
- Genre:
- (Modern) Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Roc Nation/Universal Music
- Release:
- 14.03.2025
- I Come Alive
- The Devil I Know
- Mud
- Tombstone Town
- Bones
- Unholy Water
- Haunted House
- Puttin' Out The Fire
- Superhuman
- The Way
Absolut solides Hard-Rock Album mit Südstaaten- und Blueseinflüssen, dem jedoch der letzte Punch fehlt.
Das mittlerweile vierte Album von DOROTHY beginnt mit 'I Come Alive' fast schon gospelhaft, bevor der stampfende Southern-Rock richtig reinkickt. Damit wird auch direkt schon die Grundlage für das gesamte Album gelegt. Treibender Hard Rock, der sich vor Genregrößen nicht verstecken muss, trifft auf Südstaatenflair und alles wird von Dorothy Martins prägnanter Stimme zusammengehalten.
Wer beim Hören die Augen schließt, wird sich ohne Probleme vorstellen können, wie es sich anfühlen muss, in einem alten Mustang über einen Highway durch New Mexico zu fahren und nach dem Sonnenuntergang in einer Bikerkneipe ein eisgekühltes Bier zu trinken, während man sich den Schweiß und Staub aus dem Gesicht wischt.
In dieser Vorstellung liegt aber gleichzeitig auch schon der größte Kritikpunkt von "The Way" verborgen. Denn so schön sich das alles anhört, wenn alles passt, so schnell wird die Vorstellung von der Realität überholt. Musikalisch ist das Album zwar absolut solide, kann aber keine besonderen Akzente setzen - da hilft nicht mal Slashs Mithilfe bei 'Tombstone Town', welche man eigentlich nur dadurch bemerkt, dass es dransteht. Getragen wird das gesamte Album ausschließlich von Dorothys Stimme, welche zwar absolut zu überzeugen weiß, jedoch alleine nicht ausreicht um ein komplettes Album zu tragen.
Eine positive Ausnahme ist 'Unholy Water', welches mit prägnanten Gitarrensoli und Tempowechseln überzeugen kann und Abstecher in den Blues wagt. Aus anderen Gründen herausstechend ist der Titeltrack und Abschluss des Albums. In der akustischen Ballade 'The Way' zeigt Dorothy nochmal die Bandbreite ihrer Stimme und bietet einen versöhnlichen Ausklang.
DOROTHY ist und bleibt vor allem Dorothy Martin. Dies ist sowohl die größte Stärke als auch die offensichtlichste Schwäche des Albums. Die Genreelemente werden in bekannten und modernen Wegen sauber umgesetzt, können jedoch leider allzu selten überraschen. Dies resultiert darin, dass man sich zu sehr auf Martins Stimme verlassen muss - was, wenn man die Songs einzeln beleuchtet, auch absolut überzeugend ist. Für ein komplettes Album würde ich mir in Zukunft jedoch mehr Risikobereitschaft wünschen. Das Talent dafür ist allemal gegeben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Schantzen