DRAGONKNIGHT - Legions
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/25
Mehr über Dragonknight
- Genre:
- Powermetal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 17.01.2025
- Through Sea And Fire
- The Legions Of Immortal Dragonlords
- The Imperator
- Pirates Bloody Pirates!
- Defender Of Dragons
- Storm Bringer
- Astarte Rise
- Dead Kings In The Grave
- Sword Of The Northern Lights
- The Revelation
- Return To Atlantis
Wieder eine Konzeptband mehr...
...was ja nicht unbedingt verkehrt sein muss. Die finnischen Musiker, die DRAGONKNIGHT mit Mikael Salo (Lord Salo Khan) am Gesang gegründet haben, setzten sich jedoch schon vor der Veröffentlichung ihrer ersten Scheibe "Legions" enormem Druck aus, indem sie sich zum einen ein Fantasykonzept verpassten, das auf einer ellenlangen Story und Drachenreiterkostümierungen samt dazugehörigem Drachen beruht.
Zum anderen haben sie sich musikalisch offensichtlich melodiösem Powermetal italienischer Prägung, inklusive allerhand stilistischer Querverweise in Richtung RHAPSODY, NIGHTWISH, HAMMERFALL und anderen mehr plus einem Schuss "Fluch der Karibik"-Spielfilm-Folklore verschrieben. Dies ist zumindest mein Eindruck nach dem Hören des Albums. Das visuelle Auftrittskonzept ist bei solchen Bands immer Geschmackssache, auch zum Beispiel TWILIGHT FORCE betreffend: man kann sich dann oder wann sogar als Liebhaber der Musik ein Schmunzeln bei Liveauftritten der Musiker nicht immer verkneifen.
"Legions" startet also mit dem sich langsam steigernden und am Ende bombastisch donnernden Cinemascope-Sound vom Intro 'Through Sea and Fire', das in den nächsten, wohl inhaltlich in die Geschichte der Dragonlords einführenden Song 'The Legions Of Immortal Dragonlords' übergeht. Das tut alles nicht weh, wirkt aber gefühlt zehntausendmal gehört, wie auch der folkloristisch beginnende und dann platt vor sich hinstampfende 'The Imperator'. Wobei der Gesang dabei nicht schlecht ist, mir aber zu "cheesy". Die nun folgende Piratennummer klingt genauso ideenlos und klischeeübergossen, wie ihr Titel, der da tatsächlich lautet 'Pirates Bloody Pirates'. Auch 'Defender Of Dragons', bei dem nur die Flöte zu Beginn bezaubert, stampft wieder pseudo-powerfolkig los.
Es plätschert auf der Scheibe halt alles so vor sich hin, wobei man den Musikern ihr vorhandenes Können nicht absprechen kann. Nummern wie 'Storm Bringer' klingen jedoch wie die hundertste Kopie von irgendeinem Stück, das man schon zum Überdruss gehört hat und von dem man inzwischen genervt ist. Dasselbe gilt für den Lagerfeuer-Langweiler 'Astarte Rising'. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht schlafend ins Feuer kippe, wenn das nach einem anstrengenden Festivaltag mal an der Feuerschale laufen sollte... "Symphonischer Metal mit Disco-Akkorden", hört sich cool an, doch 'Dead Kings In The Grave' klingt wie ein Bastard-Pop-Stück, in dem BONEY M und NIGHTWISH verwurstet wurden. Das ist zumindest für meine Ohren relativ schlecht zu verkraften.
'Sword Of The Northern Lights' bietet dann eine etwas kehligere Sangesstimme auf, klingt aber sonst eher nach KISSIN DYNAMITE. Am besten funktioniert noch 'The Revelation', auch wenn mir, wie bei anderen Songs der Scheibe ebenfalls, das Chorus-Geshoute gehörig auf die Nerven geht. Mit dem elften Song, 'Return To Atlantis', fliegen die Dragonlords dann anscheinend wieder nach Atlantis zurück, von wo sie stammen sollen. Bitte, liebe Dragonlords, bleibt eventuell eine Weile dort und schreibt etwas länger an neuen Liedern!
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Timo Reiser