DREAD SOVEREIGN - For Doom The Bell Tolls
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Dread Sovereign
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ván Records
- Release:
- 03.03.2017
- For Doom The Bell Tolls
- Twelve Bells Toll In Salem
- This World Is Doomed
- Draped In Sepulchral Fog
- The Spines Of Saturn
- Live Like An Angel, Die Like A Demon
Den Doom heimgeläutet
Doom kann anstrengend, hässlich und hoffnungslos sein, ohne dabei Death oder Black Metal zu enthalten. Fans von echtem Doom wissen das schon lange, doch all jene, die das nicht glauben wollen, dürften nach ein paar Minuten von "For Doom The Bell Tolls", dem zweiten Album der irischen Band DREAD SOVEREIGN um Ausnahmesänger Alan Averill (PRIMORDIAL) von ihrem Irrtum geheilt sein. Denn was sich hier aus den Boxen ergießt, ist einmal mehr ein finsterer Fiebertraum der Verzweiflung, der klanggewordene Nebel über einem Friedhof oder einem Sumpf, in den es den Hörer nach und nach zieht, bis er, die Sinnlosigkeit seiner Existenz akzeptierend und befreit von allen Illusionen, dem irdischen Leben abschwört und sich auf das Nichts danach freut.
"For Doom The Bell Tolls" hat nicht nur einen coolen Titel, sondern kommt in seiner Kürze auch deutlich geschlossener daher als das Debüt, entfaltet dabei aber auch mehr Wucht und Wirkung als der Vorgänger, der hier und da einfach etwas zu lang war. Hier sitzt jede Note, die Band hat ihren Sound weiter ausgefeilt und noch konsequenter umgesetzt. Dabei sind vor allem die Gesangslinien sorgfältiger ausgearbeitet worden, was die Kompositionen griffiger macht. Dennoch, DREAD SOVEREIGN ist auch im Jahre 2017 kein Easy Listening Doom, die Lieder schleppen sich nach wie vor schwerfällig aus den Boxen, der Sound ist brachial, die Riffs grobschlächtig und massiv und der Bass dröhnt völlig entfesselt, während das Schlagzeug mit einer Wucht hämmert, als wäre es das letzte Glockengeläut der Schöpfung.
Über all dem leidet Alan mit seiner einzigartigen Stimme stellvertretend für uns alle, pendelt zwischen Schmerz und Wut, wie es nur wenige Sänger können und sorgt dafür, dass man DREAD SOVEREIGN sofort wiedererkennt. Insgesamt hat es die Band jedoch geschafft, einen ganz eigenen Sound im großen Doomsektor zu erschaffen, der sich nur schwer mit anderen Bands vergleichen lässt und zeigt, welch außergewöhnliche kreative Mischung hier am Werk ist. Um es kurz zu sagen: "For Doom The Bell Tolls" ist dem Debüt mindestens ebenbürtig und somit eine sichere Investition für alle Fans der Band, könnte aber auch ein paar neugierige überzeugen, denen "All Hell's Martyrs" noch etwas zu unhandlich war.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst