DREAM THEATER - Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory
Mehr über Dream Theater
- Genre:
- Prog Metal
- Regression
- Overture 1928
- Strange Deja Vu
- Through My Words
- Fatal Tragedy
- Beyond This Life
- Through Her Eyes
- Home
- The Dance Of Eternity
- One Last Time
- The Spirit Carries On
- Finally Free
Mit "Scenes From A Memory" melden sich die ProgMetal-Zauberkünstler von DREAM THEATER zurück und wollen einmal mehr der Konkurrenz zeigen, wo der Bartl den Most holt. Wobei der Zusatz "Metropolis Pt. 2" im Titel durchaus wörtlich genommen werden darf.
Denn nachdem die Band bei den Aufnahmen zum folglich durchwachsenen Vorgänger "Falling Into Infinity" von ihrer Plattenfirma an die kommerzielle Kette gelegt wurde, gehen die Amerikaner nun erfreulicherweise back to the roots und legen eine Spielfreude an den Tag, wie man sie von ihnen zuletzt beim genialen "Images And Words"-Album gehört hat.
Zugleich allerdings ist es den Herren vom Traumtheater gelungen, ihren wiederentdeckten Enthusiasmus mit den unüberhörbaren Fortschritten zu vereinbaren, die sich in Sachen Songwriting über die Jahre hinweg eingestellt haben. Soll heissen, daß die Instrumentalisten ihre virtuosen Fertigkeiten in aller Konsequenz ausleben, ohne dabei den Bogen zu überspannen. Dabei passt sich der Neuzugang an den Tasteninstrumenten, Jordan Rudess, scheinbar mühelos dem unglaublichen Level seiner Mitmusiker an und lässt seine Vorgänger (incl. Kevin Moore!) auf Anhieb vergessen.
Dem einzigartigen musikalischen Niveau wird auch Sänger James LaBrie erstmalig wirklich gerecht, hat er doch hörbare Fortschritte gemacht und versteht es neuerdings ausgezeichnet, sein mittlerweile bedeutend variableres Organ perfekt der Stimmung des jeweiligen Songs anzupassen und somit geradezu spielerisch selbst stärkste Emotionen zu transportieren. Endergebnis sind 77 Minuten überirdischer Musik, die vor technischen Kabinettstückchen, kompositorischen Feinheiten und nicht zuletzt grenzenlosem Abwechslungsreichtum nur so strotzt, dabei aber stets nachvollziehbar bleibt und sich dadurch als ideale Umsetzung des anspruchsvollen Textkonzepts erweist; denn merke, bei "Metropolis Part 2: Scenes From A Memory" handelt es sich um ein in jeder Beziehung bis ins Detail ausgefeiltes Konzeptalbum.
Womit wir auch schon beim Songwriting angelangt wären. An dieser Stelle könnte man nun jeden einzelnen Song in aller epischen Breite abfeiern, sich den Mund fusslig reden (bzw. die Finger wund tippen) und spielend ein Review in mittlerem Romanformat verbrechen. Allerdings erspare ich es mir an dieser Stelle, das Gewicht dieser Platte in Superlativen aufzuwiegen und stelle nur fest, daß sie sich die jeweiligen Vorzüge aus den bisherigen Veröffentlichungen der Band herauspickt und diese zu einem homogenen Ganzen verschmilzt.
In anderen Worten: dieses absolute, von der Band selbst produzierte Meisterwerk stellt einen uneingeschränkten Pflichtkauf für Jeden dar, der sich mit irgendeiner der bisherigen Schaffensphasen von DREAM THEATER anfreunden konnte und versöhnt auch diejenigen Fans (mich eingeschlossen), die von den letzten Studiowerken der Band ein wenig enttäuscht waren. Damit ist im Prinzip alles gesagt, was es über diesen definitiven Meilenstein des progressiven Metal zu berichten gibt; und doch komme ich nicht umhin, zumindest einen Song dann doch hervorzuheben, denn das Instrumental "The Dance Of Eternity" erreicht auf der nach oben offenen KinnladezuBodenfall-Skala einen Wert jenseits des Meßbereiches.
So gehet denn hin, kaufet diese CD und werdet glücklich!
Anspieltips: Fatal Tragedy; Through Her Eyes; The Dance Of Eternity
- Redakteur:
- Rainer Raithel