DREAMARCHER - Dreamarcher
Mehr über Dreamarcher
- Genre:
- Post / Modern / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 07.10.2016
- Beat Them Hollow
- Impending Doom
- Burning The Remains
- Close Your Eyes
- Shadows
Eigenständig und originell, aber auch gewöhnungsbedürftig.
Offenbar erst seit Februar dieses Jahres machen vier Burschen aus Norwegen gemeinsam als DREAMARCHER Musik. Das dafür aber ziemlich erfolgreich, denn als Entdecker einen nationalen Radio-Sender bekannt geben zu können, schafft auch nicht jede Band. Einige Monate später liegt nun das Erstlingswerk vor, das von einem ansehnlichen und originellen Cover geziert wird.
Nicht minder eigenständig, jedoch auch einigermaßen gewöhnungsbedürftig, klingen auch die fünf Songs, die es zusammen auf etwas mehr als 30 Minuten Spielzeit bringen. Schon das einleitende 'Beat Them Hollow' erweist sich als richtungsweisend und macht klar, dass hier alles andere als "Easy Listening" angesagt ist. Die Nummer lässt zunächst daran denken, dass ein Intro inkludiert wurde, um die Spannung zu erhöhen, doch dem ist nicht so, denn von den vier (von acht) Minuten ändert sich dann noch etwas, auch wenn kein echte Höhepunkt auszumachen ist.
Auch danach lässt das zumeist geringe Vortrags-Tempo immer wieder auf klassischen Doom in episch-metallischer Form denken, doch die Riffs bleiben die gesamte Spielzeit über eher Metal-frei. Der Einsatz von filigranen Gitarrenpassagen dagegen lässt die Chose mehrfach in Richtung Prog Metal tendieren und auch aufhorchen, denn es wird deutlich, dass DRERAMARCHER handwerklich mehr als nur solide agiert.
Da zudem die Atmosphäre durch die fein-gliedrigen Nuancen der Gitarre immer wieder deutlich aufhellt, kommt deren Einsatz einem Lichtstrahl im zumeist eher düsteren Vortrag gleich. DREAMARCHER bietet generell ein überaus variantenreiches wie intensives Programm, wobei immer wieder deutlich wird, dass es weder an Ideen und erst Recht nicht an Mut mangelt, sich querbeet durch mehrere Subgenres zu bewegen. Das trifft auch auf den Gesang zu, der zumeist in derb-deftiger Manier zum Einsatz kommt und sehr häufig von leidendem Klargesang akzentuiert wird.
Eine stilistische Zuordnung ist zwar entsprechend schwierig, doch es dürfte wohl im Sinne der Band sein, wenn man ihren "Crossover" (aus dem an Inspirationen neben unzähligen anderen PORCUPINE TREE, LONG DISTANCE CALLING, ATHEIST sowie COHEED AND CAMBRIA und TESSERACT herauszuhören sind - allesamt jedoch in überschaubaren Mengen dosiert und zu keiner Sekunde zu offensichtlich dargeboten) in der "Post Metal"-Abteilung zuordnet.
Zwar hätten nicht alle Zutaten im vorhandenen Ausmaß wirklich sein müssen (wie etwa die, den "Flow" störenden, elektronischen Einsprengsel in 'Impendig Doom', oder auch die leider zu dünn wirkenden und ausdrucksschwachen Death-Growls in 'Close Your Eyes'), an der Tatsache, dass "Dreamarcher" ein überaus facettenreiches, atmosphärisch ansprechendes und für Fans aller genannten Referenzen empfehlenswertes Debüt geworden ist, ändert das aber nichts.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer