DREAMLAND - Future's Calling
Mehr über Dreamland
- Genre:
- Melodic Heavy Metal
- Label:
- Dockyard1 / Soulfood
- Release:
- 21.11.2005
- The Chance (Intro)
- Hearts Like Lions
- A New Way
- Breaking The Chains
- Destiny
- Die Slowly
- Fade Away
- All For One
- Dreamland
- Future's Calling
- Black Mind
- A New Dimension
- Repeating Supremacy (Outro)
Vor einigen Jahren unter dem Namen INFINITY gegründet, konnte diese junge Band aus Schweden bereits mit ihrem ersten Demo einen Slot auf dem Sweden Rock Festival 2001 erlangen. Eine selbst finanzierte Single machte etwas später HAMMERFALL-Frontmann Joacim Cans auf die vielversprechenden Newcomer aufmerksam, woraufhin jener beschloss, der Band fortan hilfreich zur Seite stehen zu wollen. So entstanden die Aufnahmen zu vorliegendem Debüt unter gemeinsamer Regie von Joacim und Produzenten-Legende bzw. KING DIAMOND-Gitarrenhexer Andy LaRocque, was man der sehr clean aber auch immens druckvoll produzierten Scheibe durchaus anhört.
Auch musikalisch sind DREAMLAND nicht allzu weit von der Band ihres Mentors entfernt. Der Stil lässt sich grob als typisch schwedischer Heavy Metal umschreiben. Sehr melodisch und meist stampfend, insgesamt viel stärker gitarrenorientiert als die meisten italienischen oder finnischen Vertreter des Genres, welche in der Regel mehr Gewicht auf die Keyboards legen. Hier sind es stets die Gitarren, welche die Melodien tragen und die Songs prägen - meist im Midtempo, aber auch gelegentlich mal etwas speediger wie beim finalen 'A New Dimension'. Kompositorisch sind die Stücke weitestgehend sehr straight, nicht sonderlich verspielt, sondern geradeaus auf den Punkt gebracht, mit einer starken Neigung zum traditionellen Metal der Achtziger und meist sehr eingängigen, aber nicht zu flachen Refrains (man höre hierzu etwa 'A New Way' oder das insgesamt sehr vertrackte und fast progressive Titelstück 'Future's Calling'). Dabei verzichten die beiden Gitarristen Johan Eriksson und Eric Rauti jedoch keineswegs auf das eine oder andere schöne Leadbreak oder Solo, wie sie etwa bei 'Breaking The Chains' schön herausstechen.
Sangesmeister Joacim Lundberg teilt derweil mit Cans nicht nur den Vornamen, sondern hat auch ein recht ähnliches Timbre, klingt aber insgesamt etwas dunkler und kraftvoller, an anderer Stelle auch mal ein klein wenig nach Harry Conklin ('Die Slowly'). Da Herr Cans darüber hinaus auch noch an vielen Backing-Chören deutlich erkennbar beteiligt ist, verwundert es kaum, dass sich die HAMMERFALL-Assoziationen dem Hörer regelmäßig aufdrängen (schönes Beispiel: 'All For One'). Das passt zwar hervorragend zum Sound, den DREAMLAND auffahren, ist aber auch ein ganz klares Indiz dafür, dass es mit der Eigenständigkeit der Truppe nicht sehr weit her ist. Das fällt aber nicht weiter negativ ins Gewicht, da Stücke wie der bärenstarke Opener 'Hearts Like Lions' oder das hymnische 'Breaking The Chains' wirklich schön ins Ohr gehen und dabei nicht wirklich mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert werden können. Dazu gibt es hier einen Schuss MAIDEN-lastige Leadarbeit, dort ein wenig ACCEPT-Riffing und die obligatorische - aber sehr schöne - Ballade 'Fade Away', die auch mit passendem und wirklich überzeugendem weiblichem Gastgesang und filigranen Akustikgitarren verziert wurde.
Diejenigen unter euch, deren Herz - wie das meine - gleichermaßen allen metallischen Stilrichtungen zugewandt ist, werden von "Future's Calling" sicher nicht genug Einzigartiges oder Aufregendes geboten bekommen, um unter den wirklich zahllosen Newcomern im traditionellen, melodischen Heavy oder Power Metal ausgerechnet von DREAMLAND aus dem Zustand der Übersättigung erweckt zu werden, doch erklärte Genrefans und insbesondere Anhänger von HAMMERFALL können mit "Future's Calling" eigentlich wenig verkehrt machen, da die Band meilenweit davon entfernt ist, als zweitklassige Kopie abgestempelt werden zu dürfen. Dazu ist ihr Material in jeder Hinsicht zu hochwertig.
Anspieltipps: Hearts Like Lions, Breaking The Chains
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle