DRIFT INTO BLACK - Earthtorn
Mehr über Drift Into Black
- Genre:
- Doom Metal / Ambient
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 20.05.2022
- Good Morning Earth
- It Fell From The Sky
- The March To Oblivion
- Angel Of Doom
- Ghost On The Shore
- The Ups And Downs
- Weight Of Two Worlds
- Left To The Burning Sun
- On Borrowed Time
- Mankind
Wenn da nur nicht die Growls wären.
Das im Jahr 2017 gegründete Trio DRIFT INTO BLACK aus Sayreville, New Jersey veröffentlicht mit "Earthtorn" bereits das vierte Album. An Ideen mangelt es der Band also nicht. "Earthtorn" ist ein Konzeptalbum, das von der Auslöschung der Menschheit aus der Perspektive eines Außerirdischen handelt, der unerkannt unter uns lebt. Die drohende Vernichtung ist schon unschwer den düsteren Songtiteln zu entnehmen. Musikalisch beehrt uns der Dreier mit einem Genremix, wobei Doom und Ambient (vor allem im Instrumental 'Ghost On The Shore') dominieren. Das Riffing erinnert gelegentlich an CANDLEMASS ('Weight Of Two Worlds'). Die in der Bandbio erwähnten Einflüsse aus dem Progressive Metal sind zumindest für mich nicht hörbar.
Der Titel des sechsten Tracks 'The Ups And Downs' könnte auch als Motto über diesem Album stehen. Und dies hat einen ganz bestimmten Grund: die Growls. Man mag es kaum glauben, aber Gitarrist und Keyboarder Craig Rossi ist anscheinend sowohl für den Klargesang als auch für die Growls zuständig. Man kann über verschiedene Gründe spekulieren, warum Letztere überhaupt neben Klargesang eingesetzt werden. Ein Grund könnte sein, dass die Bandbreite an Stimmungen ausgeweitet werden soll. Dies ist gerade bei einem Konzeptalbum eine denkbare Erklärungsmöglichkeit. Eine weitere Absicht könnte sein, dass man als Band nicht zu harmonisch klingen möchte. Sollte tatsächlich Ersteres der Fall sein, ist dies jedoch gründlich misslungen, denn die Growls führen mangels Variabilität zu einer wahrscheinlich nicht unbedingt beabsichtigten Engführung des Klangbildes. Dies ist sehr schade, denn DRIFT INTO BLACK versteht es, durch den Klargesang, die Samples und vor allem durch die Keyboards Atmosphäre zu erzeugen. Man erahnt gleich eine Geschichte, die die Songs zusammenhält. Der weibliche Gesang in 'Angel Of Doom' und 'The Ups And The Downs' weiß ebenfalls zu gefallen, und auch das Artwork macht sich gut. Eigentlich könnte man von einem empfehlenswerten Album sprechen. In der vorliegenden Form jedoch ist "Earthtorn" wohl nur genießbar, wenn man sich an fantasielosen Growls nicht stört oder sie gar zu schätzen weiß. Den harmoniebedürftigen Rezensenten jedenfalls hat man vergrowlt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens