DRUDENSANG - Tuiflsrijtt
Mehr über Drudensang
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 30.04.2022
- Krampen Erwacht – Aufbruch
- Hexntreyber
- Seelengift
- Tuiflsrijtt
- Rutengang – Ritus Der Habergoaß
- Von Druden Zerfetzt
- Raserey Der Krampen
- Rouhnåchtszauberey
Freezing Moon.
Auch der Mai kann ungemein finster sein. Die DRUDENSANG-Wüteriche aus dem Bayrischen Wald sind seit 2013 fleißig und haben allerlei Split-, EP- und Demoveröffentlichungen auf den Markt geworfen und kommen auch schon auf zwei Live-Alben. Höchste Zeit also, um auch auf vollständiger Albumdistanz den Tag zur Nacht zu machen und die "Tuiflsrijtt"-Urgewalt auf die Menschheit loszulassen. Das Faszinierende an DRUDENSANG ist der höchstmythische Folkelore-Unterton, der sich sowohl aus der Heimat ergibt als auch der Atmosphäre, die die Band, bestehend aus Krámpn (Gesang, Texte), Henker (Keyboards), Dragg (Bass, unterstützender Gesang), Percht (Gitarren) und Nefastus (Schlagzeug), gleich zu Beginn an den Tag legt.
Stellt euch eine düstere Gestalt vor, die ihren pechschwarzen, aber wohlig warmen Mantel über euch legt, euch in die alte Schule des kultigen Schwarzmetalls entführt, ohne den melodischen und melancholischen Unterton zu verbergen. Es steckt sehr viel Seele in diesem Teufelsritt. Die Texte österreichischer Art werden kratzig und vor Gift und Galle spuckend in den Nachthimmel gekeift, Riffing und Schlagzeug galoppieren gefährlich und schnell, durch geschmackvoll akzentuierte Akustikparts erhält die schwarze Urmasse Seele und die Melodieführungen sorgen für das i-Tüpfelchen, sodass sogar Songs wie der Titeltrack und 'Raserey der Krampen' als Ohrwürmer hängenbleiben und die Kurzweiligkeit des gesamten Höllenfeuers erhöhen.
Und wenn die harschen Gitarren wie in 'Hexntreyber' und 'Von Druden zerfetzt', die Herrschaften den Titel 'Seelengift' wörtlich nehmen und der mächtige 'Rouhnåchtszauberey'/'Marterfeld - Seelenzug ins Totenreich'-Doppelschlag das Album inklusive der Gänsehaut – Nachtgeräusche sei Dank – würdig beenden, dann kann man der Teufelscombo aus Bayern einen gelungenen Erstlingsschlag attestieren. "Tuiflsrijtt" ist mit all seinen Melodieakzenten, der hohen Auradichte und einem gewissen Abwechslungsreichtum ein regelrechter Appetitmacher für künftige Albumdurchschläge, womit DRUDENSANG den guten Eindruck der Split- und EP-Geschichten von einst auf "Tuiflsrijtt" entsprechend bestätigen konnte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp