DRUDKH - Shadow Play
Mehr über Drudkh
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 21.03.2025
- Scattering The Ashes
- April
- The Exile
- Fallen Blossom
- The Eve
- The Thirst
Etwas konventioneller, etwas melodischer - auch etwas besser?
Wer die Karriere von DRUDKH schon ein bisschen länger verfolgt, wird sicherlich wissen, dass die Band in der jüngeren Vergangenheit immerzu für unberechenbare Erlebnisse im Pagan-Umfeld ihres urtypischen Sounds gesorgt hat und trotz vieler klar einzuordnender Referenzen einen recht eigenen Stil entwickelt hat. Inzwischen hat die Truppe wieder mal eine neue Scheibe am Start, die mit der heroischen Welt des heidnischen Black Metals im Einklang steht, sich diesmal aber noch deutlicher herausnimmt, epische Instrumentalpassagen zu etablieren und nicht nur auf die verrohte Schlagseite des bisher umgesetzten Katalogs zu schielen. Das führt erneut zu einigen sehr angenehmen Klangmomenten, die sich gerade dann am besten genießen lassen, wenn man einmal mehr ohne jegliche Erwartungen an die Sache herangeht.
Dabei ist "Shadow Play" womöglich sogar die am meisten zugängliche Platte, die je den Namen DRUDKH auf dem Frontcover getragen hat. Die Melodien sind erhaben und sehr einprägsam, die majestätische Komponente wird hierbei noch deutlicher forciert und die zuletzt häufiger mal bemühten Prog-Einschübe sind kaum mehr wahrnehmbar. Im Großen und Ganzen entpuppt sich "Shadow Play" recht schnell als ein hymnisches Event, an dem auch ein überlanges und zudem triumphales Instrumental wie 'The Exile' nichts verändert.
Die Band ist im Fluss, die Songs sind es folglich ebenfalls. Auch wenn man sich hin und wieder mal einen etwas klareren Ausbruch wünscht und gelegentlich etwas mehr Aggression investiert werden könnte, will man in keiner Passage wirklich meckern, weil der Output absolut brillant ist und man sich von den ausgiebigen Melo-Parts geruhsam hinwegtragen lassen kann.
Wenn man nun in diesem Zusammenhang über die fortlaufende Unberechenbarkeit der Urheber sprechen möchte, ist man auf "Shadow Play" trotz des vergleichsweise leichten Einstiegs dennoch nicht an der verkehrten Adresse. Denn einfach mal das Konventionelle walten lassen, nicht immer dem Drang nachzugeben, etwas experimenteller vorzugehen, auch das hat seine Vorzüge, vor allem wenn es so souverän ausgearbeitet wird, wie bei DRUDKH. Damit verwehrt sich die Band zwar die Installation eines markanten Meilensteins, doch das dürfte an dieser Stelle auch ziemlich egal sein, weil die Vorzüge von "Shadow Play" an anderer Stelle liegen. Die Überzeugungskraft ist jedenfalls gegeben, und für den Moment zählt nur das!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes