DRYAD'S TREE - City Of Eyes
Mehr über Dryad's Tree
- Genre:
- Progressive Experimental Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.75
- Release:
- 07.08.2009
- City Of Eyes
- The Swarm
- Fading Sorrow
- Ashes Of Remembrance
So vollgepackt mit Ideen, dass eine EP weder von der Form noch vom Maß ausreichen würde... eigentlich, denn DRYAD'S TREE schaffen das unglaubliche.
Mit "City Of Eyes" veröffentlicht eine der interessantesten Münchener Melodic-Death-Metal-Bands, DRYAD'S TREE, ihre brandneue EP. "Waaaaas?" fragt sich jetzt der aufmerksame Leser, "solche Vorschusslorbeeren?". Aber ja, denn mit "Comfort In Silence" hat die Band 2007 ein bemerkenswertes Debut in die weite Metalwelt geschossen. Bestehend aus einer Art Best-Of der Münchener Metal-Szene – immerhin speisen sich die Mitglieder aus Bands wie ATRORUM, Q-BOX und GOLDEN DAWN.
Wir schreiben das Jahr 2009, es ist August und mit "City Of Eyes" liegen vier neue Songs vor, die von einer klaren Progression des Quintetts zeugen. Während im Vorgänger eher auf atmosphärische Stimmungen Wert gelegt wurde, präsentieren sich DRYAD'S TREE in der Gegenwart als originelle Mischung aus progressiv angehauchtem, modernem Metal und in Teilen durchaus skandinavischem melodischen Death Metal. Allerdings muss man im Atemzug der Nennung gewisser Stile gleichermaßen wieder Abstand von einer derartigen Einordnung nehmen, da DRYAD'S TREE mit einer derart frischen Neugierde an die Sache herangehen, dass man sie gar nicht festnageln könnte. Und das macht sie zu etwas ganz besonderem.
Durch diese Variation eröffnen sich für die Band und dem Hörer neue Klanghorizonte, die nicht zuletzt auch auf einem klar erkennbaren, technischen Fortschritt fußen. Dabei ist jetzt nicht einmal nur die Finesse an den Instrumenten oder gar die deutlich spannenderen und besser umgesetzten Vocals gemeint, sondern auch und vor allem die verbesserte Technik im Songwriting. Obwohl 'Ashes Of Remembrance' beispielsweise deutlich über sieben Minuten lang ist, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Vielmehr versteht es die Band, Part für Part ein homogenes Ganzes zu erschaffen, das dennoch unheimlich viel Abwechslungsreichtum beinhaltet. Eine eigene Welt eröffnet sich auch in der Lektüre der Texte, die in der Kombination mit der Musik im Prinzip genau jene Symbiose eingehen, die man sich von konzeptionellen Arbeiten erwartet – auch wenn es in diesem Fall keinen intendierten Zusammenhang gibt.
Fazit: Fakt ist, dass DRYAD'S TREE mit "City Of Eyes" ihrem Status als eine der interessantesten und originellsten Münchner Extrem-Metal-Bands definitiv gerecht werden. Neben fetten Riffgewittern, die jedem Metaller ein Zelt in der Hose bauen, erwarten den Hörer tolle Soloparts, Ausflüge in den Fusion oder 80er-Jahre-Synthie-Pop und Elemente aus der Filmmusik. Alles in allem also eine starke Produktion, die ich jedem Fan modernen Metals in originellem Gewand nur wärmstens empfehlen kann. Außerdem hoffe ich einfach mal ganz frech darauf, dass mit einem neuen Label als Unterstützung bald ein derart überragendes Full-Length-Album geben wird...
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer