DURANGO RIOT, THE - Face
Mehr über Durango Riot, The
- Genre:
- Punk-/Heavy-/Rotz-Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Last Bullet / Soulfood
- Release:
- 29.08.2014
- Face
- Zac The Salvationist
- Paranoia's Rock
- Heavy Love
- Is It Enough?
- Marquee Days
- Ready Are The Headless
- Killer Buddies
- Her War Is Mine
- Evil Expressions
- Fuzzy Friends
- Full Moon Music
Durango? DURANGO RIOT? Wat is dat denn? Musste kennen, sach ich dir!
Und zack! Wer THE DURANGO RIOT von den beiden vorherigen Scheiben kennt, weiß bereits, was einen hier erwartet. Für alle anderen gilt: Unverhofft kommt oft. Eine rock'n'rollig bis punkig (ich vermeide bewusst das häufig negativ konnotierte Wort "retro"), schwitzig rockende Dreiviertelstunde - energetisch, treibend und mitten rein in die Zwölf!
Wie schön, dass dieser Band ihre ursprüngliche Spritzigkeit und Rotzigkeit nicht abhanden gekommen ist. Bereits anno 2007 auf dem Erstlingsalbum "Telemission" hatten die Schweden eine wunderbare, eigene Melange mit etlichen Granatensongs zum Besten gegeben. Obwohl es sich beim Punk-/Heavy-/Rotz-Rock-Genre eigentlich um einen stilistisch mittlerweile nahezu von A bis Z abgegrasten Bereich handelt, kann diese Band auch mit ihrer inzwischen dritten Scheibe immer noch neue Ausrufezeichen setzen. Ein irgendwie wohlig-warmer Gesamtsound wird mit energischen und energetisch stampfenden Riffwänden tapeziert. Eigentlich nichts Weltbewegendes, aber hier macht's vor allem die mitreißende Darbietung. Und es gibt sie auch, die besonderen Momente, z.B. die Slide Guitar bei 'Paranoia's Rock' - ohnehin der Vorzeige-Abgehsong auf diesem Album. Da werden angenehme Erinnerungen an 'No Need For Satisfaction' von der "Telemission" wach. Auch der bei 'Killer Buddies' eingestreute Frauengesang lässt aufhorchen und sorgt für eine gelungene Kontrastierung.
Dabei wird auch bei den schnelleren Nummern gar nicht permanent im Highspeed durchgekloppt, auch wenn bereits der titelgebende Opener und ebenso das mit einem witzigen Videoclip ausgestattete 'Paranoia's Rock' ordentlich Vollgas geben und schweißtreibende Liveaction vor dem geistigen Auge erscheinen lassen. Auch ein etwas gediegener rockendes 'Zac The Salvationist' kickt von vorne bis hinten. Und selbst die ruhigen und melodisch schwebenden Einschübe, namentlich das tolle 'Marquee Days', aber auch 'Killer Buddies' und der wahrhaft beschauliche Ausklang 'Full Moon Music', fallen durchgehend mitreißend aus und bestätigen die generelle Prägnanz und Eingängigkeit des Songmaterials.
So kann das also gehen, wenn eine Band die originäre "Wir rocken einfach wild drauflos"-Mentalität gegen eine etwas reifere Komponierweise eintauscht, aber wie eingangs erwähnt dieselbe Frische und Spritzigkeit an den Tag legt. Da kann man die Entwicklung auch als Fan des im übrigen auch schon sehr abwechslungsreichen Debüts bedenkenlos mitgehen. Und warum nur ist so häufig zu hören/lesen: "Kannte ich bisher nicht, klingt aber schon toll"? Genau. Auch wenn sich die Band ihre Meriten in zahlreichen Konzerten auch mit den Großen der Szene inzwischen mehr als verdient hat, haftet ihr immer noch so ein gewisser "Geheimtipp"-Status an. Das müsste nicht sein. Daher: Platte kaufen, anhören, grinsen, mitrocken. Kurzum, ein absoluter Genuss, diese "Face"-Scheiblette.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer