DYING EDEN - Perish To Exist
Mehr über Dying Eden
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.03.2021
- Shutdown -F
- We Created Havoc
- Reckoning The Endless
- Axotol
- Discordia
- Dead On The Inside
- Together Alone
- Shadows
- Nur ein Gedicht
- Tales Of Rebnijr
- Demise
- The Sacred Unknown
- Empty Soul II
Tiroler Schlagseite
Nun, da haben die Tiroler aber noch einmal nachgelegt. 2017 erschien mit "Omen" ein recht gutes, knackiges Album, das irgendwo zwischen Groove und melodischem Death Metal die ersten Ohren spitzte. Für ihr Zweitwerk haben sich die fünf Musiker von DYING EDEN etwas mehr Zeit gelassen, doch nach viereinhalb Jahren steht mit "Perish To Exist" ein Album in den Startlöchern, das nicht nur an Energie und Durchsetzungskraft gewonnen hat, sondern eine in sich noch homogenere Band mit dem gewissen "Jetzt erst recht"-Esprit präsentiert.
Der Fünfer ist aktuell etwas mehr zum Todesblei geneigt, hat das Händchen für coole Groove-Attacken und Ohrwurmmelodien hingegen nicht verloren. Auch wenn die Platte wie auch schon der Vorgänger mit gleich 13 Stücken einen Tick zu lang geraten ist, schafft es "Perish To Exist" zumindest über weite Strecken die Dynamik und das Spannungslevel zu halten, ohne dass ihr dem Ende hin die Luft ausgeht. Nach ein wenig Synthie-Flair durch 'Shutdown -F' gibt es mit 'We Created Havoc' gleich das erste lichterloh brennende Highlight, bei dem die Burschen ein richtiges Rifffeuerwerk fabrizieren, das zu Beginn zügig die Marschroute vorgibt: Es geht geradeaus!
Obwohl ich persönlich ein Freund deftiger Töne bin und dieses Verlangen im weiteren Verlauf mit 'Dead On The Inside', dem grandiosen 'Demise' und 'The Sacred Unknown' auch befriedigt werden, muss ich speziell vor den weniger zügellosen Abrissbirnen auf "Perish To Exist" den Hut ziehen: Der doomige 'Axotol'-Gigant baut sich Sekunde zu Sekunde immer weiter auf, der Groove in 'Discordia' ist kalt wie eine Hundeschnauze und das deutschsprachige 'Nur ein Gedicht' ist, genauso wie 'Shadows', Abwechslung pur und macht einfach nur Spaß. 'Empty Soul II' sorgt abschließend noch für einen Aha-Moment, war der Track bereits in einer nicht ganz so knackigen Version schon auf dem Debüt vertreten. Ein, zwei Songs weniger hätten "Perish To Exist" zwar ganz gut getan, doch auch so bockt das Zweitwerk durch und durch.
Man merkt in jeder einzelnen Faser, dass sich DYING EDEN im melodischen Death Metal pudelwohl fühlt, füttert das zweite Album mit vielen kleinen Rohdiamanten, einer amtlichen Produktion und zeigt sich auch im Hinblick auf die variablen, mal cleanen, mal gutturalen Vocals als geschlossene Einheit, die ihr Handwerk versteht. War "Omen" 2017, wenn man überhaupt Kritik üben sollte, noch ein wenig orientierungslos, weiß DYING EDEN spätestens jetzt, in welche Richtung es geht. Wir folgen gerne.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp