DYING FETUS - Descend Into Depravity
Mehr über Dying Fetus
- Genre:
- Death Metal/Grindcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Relapse/Rough Trade
- Release:
- 21.09.2009
- Your Treachery Will Die With You
- Shepherd's Commandment
- Hopeless Insurrection
- Conceived Into Enslavement
- Atrocious By Nature
- Descend Into Depravity
- At What Expense
- Ethos Of Coercion
Zurück zu alten Tugenden und noch mhr Technik!
Mit ihrem letzten Album "War Of Attrition" sorgten die Ur-Grinder DYING FETUS beim Fachpublikum für durchweg kontroverse Meinungen. Das verkopfte Material war längst nicht mehr jedermanns Sache und manövrierte die Truppe, die mit "Killing On Adrenaline" eines der besten Todesblei-Werke aller Zeiten zustande gebracht hatte, blitzschnell ins kreative Abseits. Zwei Jahre später soll "Descend Into Depravity" die Band wieder in die solide Spur bringen, auch wenn die Erwartungshaltung infolge der jüngsten Abwärtstendenz nicht mehr ganz so groß ist wie vor einigen Jahren. Doch genau dieser Aspekt kommt der Band gerade ziemlich gelegen...
Das lediglich acht Stücke umfassende neue Werk präsentiert sich nämlich nicht nur als technisch gereifte Schlachtplatte, sondern vor allem als die groovigste, zielstrebigste Platte seit Jahren. Mit 'Shepherd's Commandment' und dem brutalen 'Ethos Of Coercion' hat das Trio beispielsweise zwei Abrissbirnen im Gepäck, die sich in einem eleganten Break-Feuerwerk verlieren, dabei aber so heftig pushen, dass man sich wieder an seelige "Destroy The Opposition"-Zeiten erinnert fühlt. Dem gegenüber steht eine Menge abwechslungsreiches Werk, dieses Mal jedoch mit viel flüssigeren Übergängen und einer durchaus spontaneren Ausrichtung. 'Conceived Into Enslavement' überzeugt in diesem Sinne mit radikalen Tempoverschärfungen und fetten Galopp-Riffs, 'Hopeless Insurrection' offenbart die technischere Seite der Band, und das Break-lastige Titelstück gehört wohl zu den besten CANNIBAL CORPSE-Reminiszenzen in vielen Jahren.
Und dennoch: Wer nun glaubt, DYING FETUS hätten den grindigen Death Metal neu erfunden, sieht sich (natürlich) getäuscht. Allerdings findet die Band auf "Descend Into Depravity" endlich wieder zu alten Stärken zurück und hört endlich wieder mehr auf den Bauch als auf den Kopf. Die Diskussionen im Anschluss an den letzten Release sollten daher auch endgültig der Vergangenheit angehören. Denn wenn die Band auf ihrer neuen Scheibe vor allem eines bewiesen hat, dann, dass sie der Szene auch nach 15 Jahren mehr zu bieten hat als leichtfertig heruntergrotzte Brutalo-Songs!
Anspieltipps: Shepherd's Commandment, Ethos Of Coercion, Atrocious By Nature
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes