DYING PHOENIX - Winter Is Coming
Mehr über Dying Phoenix
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- El Puerto Records / Edel - KNM
- Release:
- 26.05.2023
- Valar Morghulis (Intro)
- Weaver Of Lies
- Who Owns The North
- Saturnine Days
- Mother Of Dragons
- All Men Must Die
- Dead Faces Blue
- All For The Throne
- Attack The Wall
- Deep Down Below
- The Wild
- Valar Dohaeris (Outro)
Ein Phönix kann ja bekanntlich nicht sterben – gut so! Dann kann er nämlich noch viele Geschichten erzählen.
Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, mir "Game Of Thrones - The Song Of Ice and Fire" anzuschauen oder die Bücher zu lesen. Warum ich das schreibe? Nun, "Winter Is Coming" basiert tatsächlich auf den Geschichten von George R.R. Martin. Deshalb hatte ich ein paar Bedenken, ob ich das Album genügend würdigen kann – meine "Unkenntnis" der Materie war aber wirklich kein Problem. Wobei ich mir die Platte wahrscheinlich schon aufgrund des total schönen Covers gekauft hätte – selbstverständlich nur wegen der ansprechenden Farb- und Motivgestaltung, nicht etwa deswegen, weil darauf ein ein Glitzerphönix, Drachen, Raben und eine Burg zu finden sind. Zu meiner Verteidigung muss ich einwenden, dass ich mit dieser Art des Einkaufens bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht habe. Meistens entsprach das Coverdesign dem, was ich mir vom Inhalt erhofft hatte. Naja, hier eben auch.
Music und Lyrics von "Winter Is Coming" stammen übrigens von Oliver Palotai (KAMELOT) und Pat St. James, für Mixing und Mastering ist ebenfalls Oliver Palotai verantwortlich. Pat St. James steuert gemeinsam mit Erica Bianca die Leadvocals bei, Moran Magal ist für Vocals, Keyboards und Piano zuständig, Lea Ciara Czullay für die Lead Guitars, Rhavin Grobert für den Bass und Lucas Zacharias darf die Stöckchen schwingen.
Kommen wir nun zur Musik. Um es mal salopp zu formulieren: "Winter Is Coming" geht runter wie Öl! Zurücklehnen und sich in die Musik fallen lassen.
Nach dem epischen instrumentalen Intro 'Valar Morghulis', das durchaus als Filmsoundtrack durchgehen kann, hat das eindringliche 'Weaver Of Lies' unter anderem tollen Chorgesang zu bieten, bei 'Who Owns The North' erinnert mich die Stimme von Erica Bianca direkt ein wenig an Tarja. Das dunkle, balladeske 'Saturnine Days' wird am Anfang und am Ende von Klavierklängen dominiert und hat ebenfalls wieder sehr schönen Chorgesang im Angebot, ebenso tolles Gitarrenriffing. Ziemlich rasant geht es bei 'Mother Of Dragons' zur Sache, bei dem der Bezug zu "Game Of Thrones" natürlich ganz deutlich ist – es gibt übrigens auch ein Video zu dem Song, das ihr euch unbedingt ansehen solltet. Erica Bianca und Moran Magal liefern hier den tollen Gesang. Nicht weniger rasant kommt 'All Men Must Die' daher, hier beeindruckt mich besonders das Drumming und der Bass, sowie der raue Gesang von Pat St. James. Episch wird es bei 'Dead Faces Blue', das in meien Augen das Herzstück der Platte darstellt. Nicht nur, dass Erica Bianca gesangstechnisch einen hervorragenden Job macht, auch der Refrain setzt sich sofort im Ohr fest, dazu geben sich Boja Günzel an der Violine und Markus "Melicus" Freitag am Cello ein Stelldichein und der Chorgesang ist ebenfalls wieder vom Feinsten. Düster und schwermütig wird es bei 'All For The Throne', ein harter und treibender Bass dominiert bei 'Attack The Wall', begleitet von harschem Gesang. Im dunklen, eindringlichen, hämmernden 'Deep Down Below' setzt eine Pauke Akzente, während bei 'The Wild' Akustikgitarre, Flöte sowie ein Duett von Pat St. James mit Moran Magal wunderbar ins Ohr gehen. Zum Schluss gibt es mit 'Valar Dohaeris' noch ein episches, symphonisches instrumentales Outro, untermalt mit Klavierklängen, das ebenfalls sofort als Filmsoundtrack eingesetzt werden könnte.
Ich stecke ungern bei Rezensionen Bands in irgendwelche Schubladen, aber ich denke, wer AVANTASIA, NIGHTWISH oder generell epischen, symphonischen Power Metal mag, der sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren. Die bisher erschienen Videos habe ich verlinkt, so könnt ihr direkt einen Eindruck von der musikalischen Ausrichtung von DYING PHOENIX bekommen. Mein Schlussfazit formuliere ich denn auch so: Die Geschichten um "Game Of Thrones - The Song Of Ice and Fire" bieten jede Menge Stoff, also lasst bitte den Phönix immer wieder aus der Asche auferstehen, damit er Neues erzählen kann. Ich zumindest höre gerne weiter zu.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer