DYSSIDIA - Costly Signals
Mehr über Dyssidia
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.03.2020
- Thrive
- The Gutted Stag
- Infinitesimal
- Bloodrush
- Arrival
- An Obvious Antidote
- Metamorphosis
- Good Grief
- Hope's Remorseful Retreat
- If Truth Be Told
Wizards from Oz
Das wurde aber auch Zeit. Das Quintett aus Adelaide hat sich bereits 2010 gegründet und legt jetzt nach drei bärenstarken EPs ("Quiet Waters" in 2014, "Children Of Aether And Earth" in 2015 und "Of Delight And Despair" in 2016) endlich den ersten Longplayer vor.
Die EPs hatten bereits mehr als nur angedeutet, zu was der Fünfer fähig ist. Geboten wird progressiver Metal, den Gesangschamäleon Mitch Brackman mit allerlei Gesangsstilen veredelt. Natürlich gibt es glockenklaren Gesang, dazu aber auch kraftvolle Screams und fiese Growls. Und all das beherrscht der Mann gleichermaßen gekonnt. Dass schon dadurch die Songs immer spannend bleiben, dürfte selbstverständlich sein, aber das ist natürlich nur ein Teil. Denn die Kompositionen sind auch so Kreativoasen. So sind die Keys von Dimitri Ioannou in 'Bloodrush' genauso ein Hinhörer wie Brackmans Vocals, die in einem fulminanten Refrain münden. 'What is this sound I'm hearing in my head?' singt er da, und die Antwort ist: das ist DYSSIDIA. Wie im letzten Drittel des Songs die Geschwindigkeit stetig und zielgerichtet angezogen wird, ist eben auch in punkto Songwriting ganz große Kunst. Das folgende 'Arrival' ist nur ein weiteres Beispiel dafür, denn auch hier werden verschiedene Gesangsstile mit feinen Gitarrenharmonien von Corey Davis veredelt und dann in einen überragenden Chorus geführt.
Interessant finde ich auch, dass ich trotz einiger ähnlicher Zutaten (Growls, Klargesang, Prog) nicht in einer Sekunde an eine Band wie OPETH zu "Watershed"-Zeiten denke. Nein, hier gibt es tatsächlich keine wirklichen Parallelen. DYSSIDIA hat in den zehn Jahren einfach einen sehr eigenen Sound kreiert, der diese typische australische Eigenständigkeit besitzt, die so viele der Landsmänner ihr Eigen nennen.
Ganz klar, wer auf Progressive Metal steht und bei gelegentlichen Screams und Growls nicht gleich verängstigt wegläuft, der sollte "Costly Signals" unbedingt antesten. Wird ganz sicher in meinen Top20 des Jahres 2020 auftauchen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk