E-FORCE - Evil Forces
Mehr über E-Force
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Season Of Mist/Soulfood
- Release:
- 20.10.2003
- Evil Forces
- Satanic Rituals
- Mayhem
- Forest Of The Impaled
- Germ Warfare
- Belief
- Psychopath
- Disorder
- Crypto-Sporidium
- Purgatory
- Scarring
- Global Warning
Die Rückkehr der Cyber-Metaller VOIVOD zu ihren Roots hatte eigentlich nur einen unangenehmen Nebeneffekt: Eric Forrest musste die Band verlassen.
Allerdings ist der Mann nicht lange untätig gewesen und hat mit E-FORCE eine neue Band am Start, die genau dort weitermacht, wo VOIVOD mit "Phobos - Rev. 1.1", "Negatron" und Brettern wie 'Nanoman' (ein endgeiler Song!) aufgehört haben. O.k., nicht ganz, denn dazu kommt noch eine ordentliche Dosis Industrial, will heißen, die Musik hat diesen kalten, manischen, treibenden Touch.
Wo die neue VOIVOD auf einen organischen, warmen Sound setzt, regiert hier die kalte Bosheit. Das Fiese kommt nicht von hinten, sondern schlägt dir mit voller Wucht ins Gesicht. Und zack, da ist sie wieder, diese bösartige Stimmung, dieses Bedrückende, Krankhafte, das einen schaudern lässt und gleichzeitig fasziniert.
Das titelgebende, einleitende Instrumental hat einen marschierenden Drumbeat, der einen zum manischen Bangen geradezu zwingt, und sich sofort festfressende Gitarren. War das schon eine gute Einstimmung, dann ist 'Satanic Rituals' der Track, der einen sofort fesselt und klarmacht, dass das hier etwas Besonderes ist. Thrashige, fiese Riffs, unerbittliche Drums und diese einzigartige Stimme ziehen dich sofort in ihren Bann. Eric Forrest beherrscht halt nicht nur aggressives Kreischen, das die Stimmung der Musik nochmals verstärkt, sondern wechselt auch ansatzlos zu seiner normalen, etwas klagend klingenden Tonlage. Definitiv ein sehr geiles Stilmittel, das immer wieder unvermittelt zum Einsatz kommt.
Aber mal zurück zum Wesentlichen, den Songs. E-FORCE haben ihr Pulver keineswegs verschossen, sondern bringen mit 'Forest Of The Impaled' kurz danach ein weiteres Highlight. Nach dem düsteren Anfang nimmt der Track an Fahrt auf und wird zu einem treibendem, fiesen Monster mit endgeilen, eingängigen Melodien.
Das ist nämlich ein weiterer Pluspunkt von "Evil Forces": die Eingängigkeit. Und zwar keine nervende oder gar schmalzige Eingängigkeit, sondern einfach Lieder, die trotz einer gewissen Sperrigkeit sofort ins Ohr gehen. Vor allem die guten Refrains und die packende Gitarrenarbeit, zusammen mit den schnörkellosen Drums, tragen ganz entscheidend zu dieser Eingängigkeit bei. Bestes Beispiel hierfür ist 'Disorder', bei dem das Schlagzeug knallt, die Gitarren nur noch cool klingen und die kranken 'Start A Riot'-Schreie den Track sofort ins Hirn des Hörers jagen. Und wo andere Bands schwächeln, nämlich am Ende ihrer Alben, legen die Kanadier nochmals los. 'Scarring' beweist abermals die Klasse der Gitarrenfraktion, will sagen, die Riffs sind verdammt fett und das schnelle Tempo passt ebenfalls perfekt.
'Global Warning' ist ebenfalls verdammt schnell und finster und ballert zum Abschluss nochmal alles weg. Aber der Rest der Scheibe ist kaum schwächer, vor allem das aggressive 'Psychopath' und das doomige 'Belief' können durchaus begeistern.
"Evil Forces" macht mit Nachdruck klar, dass Eric Forrest und Co. verdammt talentiert sind und mit ihrem aggressiven, düsteren Sound die Metalszene bereichern.
Und zum fast folgerichtigen Vergleich mit VOIVOD: Das mag zwar überraschen, aber je häufiger ich E-FORCE höre, desto besser wird das Album, sodass "Evil Forces" im Zweifelsfall den Vorzug vor "Voivod" erhalten würde. Jetzt hoffe ich nur, dass die Band uns bald live beehrt...
Anspieltipps: Satanic Rituals, Scarring, Forest Of The Impaled, Disorder, Belief
- Redakteur:
- Herbert Chwalek