EMBR - EMBR
Mehr über EMBR
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Doomba Recordsba Records
- Release:
- 08.12.2023
- Black
- Leave Us
- Owed
- The Conflict
- Yellow
- Everybody
- Nomega
- End Cycle
- 325
- Corrupt
Neue Doom-Hopefuls aus den Staaten.
Female-Fronted-Doom Metal - eine Sparte, die in den letzten Jahren unheimlich an Bedeutung gewonnen hat und vor allem in Skandinavien extrem populär geworden ist. Doch der hohe Norden hält die Aktien in der Szene glücklicherweise nicht alleine, so dass auch junge Acts wie EMBR gute Chancen haben, im internationalen Wettbewerb um einen der vorderen Plätze mitzustreiten. Voraussetzung ist lediglich, dass die Truppe um die charismatische Frontdame Crystal Bigelow auch hierzulande in irgendeiner Form stattfinden mag.
Und Letztgenanntes dürfte sich insofern als Problem herausstellen, dass man unter fairen Rahmenbedingungen wohl nur über die digitalen Kanäle an die Songs der Newcomer aus Birmingham, Alabama herankommen wird. Die LP zum Debüt ist nahezu ausverkauft, die Preise für Produkt und Versand dürften lediglich Hardcore-Sammler anlocken, und einen interessanten Vertrieb für ihre neuen Songs konnte EMBR bis dato auch noch nicht ausfindig machen. Doch kommt positive Kritik, kommt womöglich bald auch ein vernümnftiger Handelspartner.
Bis es soweit ist, ist der Umweg über die bekannten Streaming-Portale aber nicht der schlechteste, denn ganz unabhängig von den Business-Rahmenbedingungen muss man der Truppe zugestehen, auf ihrem Erstling eine ganze Menge richtig gemacht zu haben. EMBR bedient den epischen Doom mit Leidenschaft und Würde, kreiert in den zehn frischen Kompositionen eine sehr angenehme Atmosphäre und versteift sich währenddessen auch nicht auf das Rezitieren bekannter, oftmals kopierter Vorgaben. Dynamik ist dabei das Stichwort für die qualitativen Präferenzen, denn auch wenn die Amerikaner nicht sonderlich explosiv agieren, ist der Wechsel zwischen den durchweg ruhigen Strophen und den riffbetonten Choruspassagen eine Trumpfkarte, die EMBR immer wieder auszuspielen weiß. Nummern wie der eigenwillige Opener 'Black', das raue 'Everybody' und das monumental anmutende 'Nomega' müssen sich vor AVATARIUM und Konsorten keineswegs verstecken und punkten darüber hinaus mit bandeigenen Charakteristika in der Performance. Und auch 'End Cycle' und der straighte Rausschmeißer 'Corrupt' bringen Fähigkeiten zutage, mit denen man im Doom-Segment ganz oben mitspielen kann.
An starkem Material mangelt es "EMBR" folglich ebenso wenig, wie an einer ausdrucksstarken Darbietung. Wenn sich jetzt noch ein passender europäischer Vertrieb findet, dürfte der Durchbruch für EMBR nur noch Formsache sein.
Anspieltipps: Corrupt, Nomega, Black
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes