EAVES - What Green Feels Like
Mehr über Eaves
- Genre:
- Singer / Songwriter
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Heavenly / [PIAS] Cooperative
- Release:
- 24.04.2015
- Pylons
- Dove In Your Mouth
- Spin
- As Old As The Grave
- Timber
- Hom A Gum
- Alone In My Mind
- Purge
- Creature Carousel
Jeff Buckley + Nick Drake = Joseph Lyons = EAVES
Aufgepasst, Freunde von eindringlicher Singer-Songwriter-Musik, hier kommt ein junger Mann Namens Joseph Lyons aus Leeds, der sich deutlich auf die Spuren von JEFF BUCKLEY oder NICK DRAKE begibt. Er legt uns hier mit "What Green Feels Like" ein Album vor, das in Sachen Musikalität, Emotionalität und Tiefgang durchaus vergleichbar mit Meilensteinen wie "Grace" oder "Five Leaves Left" ist.
Der Opener 'Pylons' beginnt mit schönen, gepickten Akustik-Gitarren und die Stimme erregt sofort Aufmerksamkeit. EAVES bewegt sich auf seine ureigene Art ziemlich genau zwischen Nick Drake’s weicher, melancholie-getränkter Stimme und Jeff Buckleys bisweilen auch exaltiertem Sangesstil. Und ein wenig Eddie-Vedder-Grunge-Timbre hat er manchmal auch.
EAVES Musik ist aber nicht nur im "typischen" Singer-Songwriter-Stil, sprich mono-instrumentale Begleitung plus Gesang. gehalten. Oft spielt die Band mit und ähnlich wie auf JEFF BUCKLEYs "Grace" ist die Instrumentierung für diese Art der Musik sogar sehr ausgefeilt: so können die Gesangsparts gerne auch mehrstimmig arrangiert sein ('Dove In Your Mouth'), es gibt an manchen Stellen dezente Orchestrierung (z.B. 'Creature Carousel'), aber auch rockige Härte ist durchaus keine Seltenheit.
Die größte Wirkung hat EAVES aber, wenn er sich "nackt" präsentiert. Als Fan von uralten SHAWN PHILLIPS- und DONOVAN-Balladen entzückt es mich immer wieder, wenn einfach nur eine simple, traurige Melodie mit dem typischen, altmodischen Fingerpicking begleitet wird ('Spin', 'Alone In My Mind'). Wenn dann aber auf derselben Scheibe auch noch ein New-Artrock-Epos im Stile meiner geliebten HER NAME IS CALLA ('Purge') steht, kann ich einfach nur restlos glücklich mit der Scheibe sein. Sie ist ein Volltreffer. Nur ein, zwei weniger stringente Momente in der Mitte (die aufeinander folgenden Pianoballaden 'Timber' und 'Hom-A-Gum' sind zwar auch schön aber am Stück doch etwas träge), verderben hier eine noch höhere Note. Dies sollte aber nun echt keinen Liebhaber oben beschriebener Klänge und Künstler abhalten, "What Green Feels Like" zu verhaften.
Bleibt nur also nur noch die Frage zu klären, weshalb man sich "Traufe" nennt. Joseph Lyons ist doch ein schöner Name…
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker